SC Cham
Der Zürcher Nachwuchs gastiert auf dem Eizmoos
Die «kszWarriors» aus Zug belegten in ihrer Kategorie den 2. Rang und dürfen am nationalen Finalturnier antreten. Foto: zvg
32 Teams traten am grössten Schweizer Regionalwettbewerb der «World Robot Olympiad» in Rotkreuz gegeneinander an. Ihre Herausforderung: Mit einem Lego-Roboter Probleme lösen.
Die «World Robot Olympiad» (WRO) ist ein weltweiter Wettbewerb für technikbegeisterte Kinder und Jugendliche. Am Samstag, 13. Mai, fand auf dem Campus Zug-Rotkreuz der Hochschule Luzern der grösste von insgesamt neun Regionalwettbewerben statt.
32 Teams waren angemeldet. Insgesamt waren 81 Kinder und Jugendliche mit dabei, davon 29 Mädchen. Die Teilnehmenden designten und bauten einen Lego-Roboter, programmieren ihn und starten mit ihm in einen Wettbewerb gegen andere Teams. «Ein Lego-Roboter bietet allen Teilnehmenden eine breite Palette von Möglichkeiten und einen leicht verständlichen Einstieg in die Materie, ohne dass man ein Robotic-Experte oder -expertin sein muss», erklärt Roland Christen, Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die Teilnehmenden müssen also keine Computernerds sein, um mitzumachen. «Gefragt sind Kreativität und die Fähigkeit, Probleme oder Rätsel zu lösen. Man darf keine Berührungsängste vor der Materie haben.» Das Vorurteil, nur Jungs seien an diesem Thema interessiert, sei zudem längst überholt, sagt Christen nicht ohne Stolz. «Bei unserem Wettbewerb in Rotkreuz sind 35 Prozent weibliche Teilnehmende eingeschrieben. Damit liegen wir um einiges höher als der durchschnittliche Anteil von 17 Prozent in der EU.»
Aus dem Kanton Zug machten insgesamt 10 Gruppen von den Schulen Steinhausen, der Kantonsschule Zug, der Primarschule Rotkreuz und der Roche Diagnostics International AG mit. Der Wettbewerb findet jeweils in drei Altersgruppen statt: Elementary (8 bis 12 Jahre), Junior (11 bis 15 Jahre) und Senior (14 bis 19 Jahre). Die Teams bestehen aus zwei bis drei Kindern oder Jugendlichen, die während der Vorbereitung und dem Wettbewerb von einem Coach betreut werden. Seit der Veröffentlichung der Wettbewerbsaufgaben Mitte Januar können sich die Gruppen auf die bevorstehende Herausforderung vorbereiten.
Von den Zuger Teilnehmenden kam die Gruppe Roche in der Altersgruppe Senior auf den sehr guten 3. Platz. Noch besser schnitten die «kszWarriors» aus Zug ab. Mit dem 2. Rang in der Kategorie Junior lösten die Mädchen das Ticket für das nationale Finalturnier in Hausen AG. Bei diesem Wettbewerb gehe es nicht nur ums Gewinnen, sondern auch um den Spass an Informatik und Robotik. «Die Teilnehmenden lernen miteinander, gewinnen Einblicke in die Robotik, in das Software-Design und die Wissenschaften, die dahinterstecken», erklärt Roland Christen. So werde Mathematik real und sichtbar, Technik begreifbar und Informatik erlebbar.
Mit dieser Form der Nachwuchsförderung möchten die beteiligten Partner MINT-Projekte an Schulen unterstützen und die Robotik und Informatik am Bildungsstandort Schweiz aufwerten. Wer beim Wettbewerb mit dem Mini-Roboter überzeugt und auf dem Podest landet, darf am 24. Juni in Hausen AG am Schweizer Final antreten. Die drei besten Teams des Finals vertreten die Schweiz am internationalen Wettbewerb der WRO in Panama.
Den Organisatoren war es wichtig, dass die Aufgaben, die vom Gastland des Weltfinales gestellt werden, einen aktuellen Bezug haben. Die Lage Panamas zwischen zwei Ozeanen und die wirtschaftliche Bedeutung des Panamakanals stecken dafür den Rahmen ab So mussten das fragile Ökosystem geschützt, Kabel und Server ausgebessert oder Container verladen werden. Die Wettbewerbsaufgaben unterscheiden sich zwischen den Altersgruppen in Schwierigkeit und Komplexität, sind aber weltweit identisch. Gerade die ganz jungen Teilnehmenden bringen auch Profis wie Roland Christen immer wieder zum Staunen. «Wie viel Geduld und Durchhaltewillen, die Kinder und Jugendlichen schon in jungen Jahren an den Tag legen, beeindruckt mich sehr. Bei den 8- bis 12-Jährigen ist mir aufgefallen, wie sehr sie am Austausch mit den anderen Teams interessiert waren. Da unterhielten sich die Kinder auf Englisch munter miteinander, um mehr über das Leben und den Alltag in fremden Ländern zu erfahren.»
Beim internationalen Vergleich obsiegen im WRO-Final oft Teilnehmende aus Asien. Die Schweiz müsse sich nicht verstecken, erklärt Roland Christen. «Unsere Delegationen haben schon mehr als einmal zweite und dritte Ränge geholt.»
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