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Die besondere Atmosphäre der historischen Stadtteile wird nicht zuletzt durch die damals vorhandenen Baumaterialien und das
lokale Handwerk hervorgerufen. Foto: RC
Eine Stadt, eine Agglomerationsgemeinde oder ein ländliches Dorf sind nicht nur funktionierende Orte, sondern auch Spiegelbild der Kultur und Identität ihrer Gesellschaft. Die Baukultur spielt dabei eine entscheidende Rolle, weil sie verschiedene Ortsbilder beeinflusst und damit wesentlich zur Schaffung einer lebenswerten Umgebung beitragen kann.
Eine Stadt mit einer guten Baukultur besitzt eine unverwechselbare Identität. Die Architektur und das Stadtbild, darunter die Altstadtgassen, prächtige Kirchen und Burgfestungen, aber auch Parks und Grünanlagen erzählen Geschichten über die Werte und die Lebensweise der Bewohnerinnen und Bewohner. Stadträume und Bauten bis in das frühe 20. Jahrhundert waren vor allem von den lokal zur Verfügung stehenden Baumaterialien und von den technischen Möglichkeiten des lokalen Handwerks bestimmt. Dieser Umstand verleiht den historischen Stadtteilen bis heute eine einzigartige Atmosphäre, welcher in der baulichen Weiterentwicklung mit respektvoller Sorgfalt zu begegnen ist.
Eine gute Kultur des Bauens ist aber ebenso entscheidend in der zeitgenössischen Planung und Architektur, konkret: Wie mit Blick auf die geforderte Innenentwicklung dichte städtebauliche Strukturen entstehen, wie Strassen- und Grünräume räumlich gesichert und gestaltet werden oder wie die Wechselwirkung von Erdgeschossnutzungen und davor liegenden Plätzen das Sozialleben prägen. Zum Gelingen trägt bei, wenn die technologischen Fortschritte im Bauwesen und die umwelt- und verkehrstechnischen Anforderungen innovativ und gut durchdacht in einer nachhaltigen Stadtplanung vereint werden. Dafür braucht es den gemeinsamen Willen aller beteiligten Akteure, mit dem Gebauten Orte zu schaffen, wo nicht nur das zulässige baurechtliche Mass den Entwurf eines Projekts bestimmen, sondern mit einem Neubau oder der Neugestaltung von öffentlichen Räumen die Identität und Aufenthaltsqualität eines Quartiers gestärkt werden kann.
Zu berücksichtigen sind dabei viele Bedürfnisse nach Versorgung, Mobilität, Freizeit und sozialer Integration, sowie weitere wesentliche Faktoren wie die Ressourceneffizienz und die wirtschaftliche Tragbarkeit für Private und die öffentliche Hand. Letztendlich ist eine lebendige Baukultur nicht nur ein Ausdruck von Identität und Lebensqualität, sondern auch ein Erbe für kommende Generationen.
Gabriela Barman
Zur Autorin
Gabriela Barman ist seit Oktober 2022 Stadtarchitektin und leitet die Abteilung Städtebau und Planung im Baudepartement der Stadt Zug. Sie ist aufgewachsen in Unterägeri und hat an der ETH Zürich Architektur sowie Raumplanung studiert.
Standpunkte zur Baukultur
In der Stadt Zug finden sich auf kleinstem Raum historische städtebauliche Strukturen und Bauten Seite an Seite mit Gebieten, welche in den kommenden Jahren eine dynamische Entwicklung erleben werden. Dies zu gewährleisten, war und ist eine anspruchsvolle, spannende Aufgabe, welcher sich die vorliegende Rubrik «Standpunkte zur Baukultur» widmen wird. Die ersten Beiträge werden mehrheitlich von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Baudepartements der Stadt Zug verfasst. Sie werden Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, monatlich einen Einblick geben in ihre Tätigkeiten, sei es in der Auseinandersetzung mit planerischen Grundlagen, in dem für Sie im Alltag besser sichtbaren Bereich der öffentlichen Infrastrukturanlagen bis hin zum Unterhalt von Bauten und Freiräumen. Angereichert wird die Reihe durch Gastbeiträge oder auch Statements der Zuger Woche.
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