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LucianHofstetterläuft für einenguten Zweck
Vom 13. bis 17. November fand die 1. nationale Austauschwoche zwischen Schulklassen der verschieden Sprachregionen statt. Gemeinsam mit Sylvia Nadig von der Pädagogischen Hochschule Zug, der Austauschverantwortlichen des Kantons, blickten wir auf die Austauschwoche zurück.
Das Fazit dieser 1. nationalen Austauschwoche fällt äusserst positiv aus. So ist die nationale Agentur Movetia, die diese Aktionswoche in Zusammenarbeit mit den Kantonen organisiert hat, «überwältigt», wie Sylvia Nadig der Zuger Woche erzählt. Mehr als 130 Klassen mit über 2500 Schülerinnen und Schülern haben in diesen fünf Tagen Gleichaltrige aus einem anderen Sprachgebiet der Schweiz getroffen und zusammen etwas unternommen.
Auch aus Sicht des Kantons Zug gibt es nur Positives zu berichten. Der Kanton Zug stehe, so Sylvia Nadig, im Vergleich zu den übrigen Kantonen sehr gut da, speziell im Verhältnis zu seiner Grösse. Es waren sogar zehn Schulklassen aus dem Kanton Zug unterwegs, eine mehr als z.B. aus dem Kanton Zürich.
Nicht zuletzt ist die grosse Motivation im Kanton Zug auf das Programm Zug+ «Förderung Sprachaustausch an den gemeindlichen Schulen» (2021 – 2025) zurückzuführen. Das Programm, so Nadig, habe zum Ziel, dass mindestens die Hälfte der Zuger Schülerschaft während der obligatorischen Schulzeit mindestens einmal eine Austauschaktivität in der Westschweiz erlebt. «Wir haben nun Halbzeit, und wir sind gut unterwegs.»
Ein grosser Teil der Ressourcen fliesse in die Entschädigung der austauschverantwortlichen Lehrpersonen, deren Aufgabe es sei, in ihrer Schulgemeinde auf ihrer Stufe möglichst viele andere Lehrpersonen für den Austausch zu gewinnen. «Das Prinzip lautet: das Feuer von unten her entfachen. Zudem können dank Zug+ die Stellvertretungskosten gedeckt werden.» «Auch die Pädagogische Hochschule Zug spielt eine zentrale Rolle», ergänzt Sylvia Nadig. «Dank Zug+ konnte sie dieses Jahr verschiedene Angebote für den Austausch entwickeln, die der ganzen Schweiz zu Gute kommen. So haben Dozierende der PH Zug das nationale Austauschlied ‹Elodie› komponiert – natürlich in den vier Landessprachen – eine Choreografie dazu entwickelt und während der Austauschwoche schweizweit einen Wettbewerb dazu organisiert.
Auch die Briefböxli der Post mit den pfannenfertigen Materialien der PH Zug stossen auf grosses Echo: seit Juli sind schon mehr als die Hälfte der 50'000 Böxli im Umlauf, die Nachproduktion ist bereits organisiert. Und auf der Zuger Austauschwebseite stellen wir Beispiele für ganz verschiedene Austauschformen aus Zuger Schulen allen Lehrpersonen zur Verfügung.»
Das Programm Zug+ ist in dieser Form in der Schweiz bisher einmalig. Es zeigt, dass der Kanton im Bereich Austausch sehr viel in Bewegung bringen kann, wenn er finanzielle Unterstützung bietet.
In die Austauschwoche fiel auch die Jubiläumsfeier der 20-jährigen Schulpartnerschaft zwischen Cham und Le Mont-sur-Lausanne. Die Feier fand im Beisein der Waadtländer Regierungsrätin Valérie Dittli statt. «Diese Partnerschaft», erläutert Sylvia Nadig, «mit ihrer relativ offen formulierten Vereinbarung zur Zusammenarbeit («Charta») ist das Modell für den ganzen Kanton. Zwei weitere Zuger Schulgemeinden hatten bereits vor 2021 eine solche Schulpartnerschaft, vier haben unterdessen eine Charta mit einer Westschweizer Schule unterschrieben, und die verbleibenden vier Schulgemeinden sind mit ihrer Waadtländer Partnerschule noch daran herauszufinden, ob sie zueinander passen, bevor auch sie eine Zusammenarbeitsvereinbarung abschliessen. Dadurch wird der einzelnen Lehrperson die mühsame Suche nach einer Partnerlehrperson im anderen Landesteil erspart.»
Nicht alle Klassen gingen auf Reisen. Viele Klassen, die zu Hause geblieben sind, haben die Woche genutzt, um per Briefaustausch im Kontakt mit ihren Westschweizer Partnerklassen zu sein. Zudem seien die Tanzworkshops zum Austauschlied «Elodie», welche dank Zug+ in dieser Woche angeboten werden konnten, rege genutzt worden, so Nadig. «An der Oberstufe Unterägeri war das Thema Austausch und Francophonie sehr präsent: alle Räume wurden auf Französisch angeschrieben, in der Pause lief französische Musik, es wurden Crêpes und Pains au chocolat angeboten, und als Höhepunkt hatte jede Klassenstufe ein Kinoerlebnis mit einem französischen Film.»
Es wird weitergehen. Die 2. nationale Austauschwoche findet vom 4. bis 8. November 2024 statt.
Was haben Sie und Ihre 5. Klasse während der Austauschwoche gemacht?
Wir haben uns mit unserer Partnerklasse aus St. Légier VD in Bern zu einem Begegnungstag getroffen. Wir verabredeten uns am Bahnhof und spazierten gemeinsam zum Restaurant Dählhölzli. Dort lernten wir uns bei einem Speed-Dating gegenseitig kennen. Dabei mussten die SuS (Schülerinnen und Schüler) ihrem Tandemgspänli persönliche Fragen in der Fremdsprache stellen. Nach dem Mittagessen liefen wir zum Tierpark Dählhölzli und die SuS bekamen den Auftrag, in gemischten Gruppen ein Tier in der Fremdsprache zu erforschen und dieses dann den anderen zu präsentieren.
Wie haben Sie diesen Begegnungstag erlebt?
Er war sehr spannend und intensiv, weil es viele neue Begegnungen gab. Da wir unsere Tandem-gspänlis nun persönlich kennen, wissen wir auch genau, an wen wir jeweils die Post schicken, die wir im Französischunterricht schreiben bzw. herstellen.
Und was haben die Schülerinnen und Schüler gesagt?
Die SuS waren zuerst sehr nervös und natürlich scheu, dennoch freuten sie sich riesig auf die persönliche Begegnung mit ihrem Gspänli aus der Westschweiz. Beim Speed-Dating wurde das Eis dann schnell gebrochen und die SuS kommunizierten mit Händen und Füssen, in der Fremdsprache, aber vor allem mit einem Lächeln und gegenseitigem Verständnis.
Hatten Sie ein persönliches Highlight?
Beim Speed-Dating wurde viel gelacht und die SuS haben sich beim Aufschreiben der Lösungen geholfen. Ausserdem fiel die Verabschiedung am Ende des Tages auf dem Bahnhof sehr herzlich aus.
Sie haben das Programm für die teilnehmenden vier Klassen aus Oberägeri erstellt. Gab es besondere Schwierigkeiten?
Die grösste Schwierigkeit war eigentlich, ein gemeinsames Datum zu finden. Da kam uns die 1. nationale Austauschwoche sehr gelegen.
Sind Sie beim nächsten Mal wieder dabei?
Unbedingt, das möchte ich auf keinen Fall verpassen!
Uwe Guntern
Weitere Informationen und Angebote des Kantons Zug unter www.sprachaustausch.phzg.ch
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