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LucianHofstetterläuft für einenguten Zweck
Die 3. Oberstufe der Stadtschulen Zug bei der Abfahrt am Montagmorgen im Bahnhof Zug. Ihre Reise ging zum Nationalmuseum nach Prangins. Sylvia Nadig, unsere Interviewpartnerin, ist die Zweite von rechts. Foto: Thomas Müller, Hünenberg
Derzeit findet die 1. nationale Austauschwoche zwischen Schulklassen der verschiedenen Sprachregionen statt. Auch der Kanton Zug nimmt daran teil. Wir sprachen mit Sylvia Nadig von der Pädagogischen Hochschule Zug. Sie ist Austauschverantwortliche des Kantons.
Wer hat diese 1. nationale Austauschwoche lanciert, und aus welchem Anlass?
Diese Aktionswoche wurde von Movetia, der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität, im Rahmen des 175-jährigen Jubiläums der Bundesverfassung organisiert. Sie legt für alle Schulen in der Schweiz ein gemeinsames Zeitfenster für Austauschaktivitäten fest, was die Durchführung in sehr vollen Schulkalendern wesentlich erleichtert.
Wie viele Schulklassen machen aus dem Kanton Zug mit?
Total sind es 9 Klassen aus dem Kanton Zug. Gemessen an der Grösse des Kantons ist das ein Spitzenresultat. Von unserem Kanton sind zum Beispiel gleich viele Klassen unterwegs wie vom Kanton Zürich.
Und schweizweit?
Aktuell sind 132 Klassen gemeldet, die in dieser Woche ihre Partnerklasse treffen. Aber ganz viele Klassen machen während dieser 1. Austauschwoche auch Austauschaktivitäten ohne Ortsverschiebung, das heisst sie schreiben sich Briefe, schicken sich Überraschungspakete oder Videoaufnahme usw. Einige Zuger Klassen nehmen auch am Tanzworkshop zum Austauschlied «Elodie» der PH Zug teil und filmen sich dabei für den Wettbewerb. Schweizweit finden in dieser Woche zudem 30 Anlässe statt, zum Beispiel die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen den Kantonen Waadt und Zürich zur Förderung des Sprachaustausches oder die Ausstellung zur Austauschwoche an der PH Zug.
Wohin geht es für die Zuger Schulklassen?
Den Auftakt macht eine 3. Oberstufenklasse, welche mit ihrer Partnerklasse an die offizielle Kick-off Veranstaltung von Movetia beim Nationalmuseum Château de Prangings eingeladen wurde. Drei 6. Klassen reisen für zwei Tage in die Romandie und besuchen mit ihren «Gspänli» aus Blonay das Château de Chillon sowie die Schule in Blonay. Vier weitere Primarklassen treffen ihre Waadtländer Partnerklassen in Bern, und zwei von ihnen werden sogar von Ständerat Matthias Michel respektive von Nationalrätin Manuela Weichelt empfangen. Und schliesslich führen zwei Partnerklassen am 20-jährigen Jubiläum der Schulpartnerschaft von Cham mit Le Mont-sur-Lausanne die Choreografie zum Austauschlied «Elodie» auf. Interessanterweise kommen 7 dieser 9 Zuger Klassen aus Unter- und Oberägeri, welche diesen Mai ihre Schulpartnerschaft mit Blonay – Saint-Légier besiegelt haben. Movetia präsentiert diese Schulpartnerschaft sogar als «Bonne pratique» auf ihrer Webseite. Die unterschriebene Charta basiert auf derjenigen der Schulpartnerschaft von Cham mit Le Mont, welche schon 20 Jahre Bestand hat.
Wieso machen so überdurchschnittlich viele Zuger Klassen mit?
Der Kanton Zug hat ein einzigartiges Programm, mit welchem er ein klares Zeichen fürs Französisch setzt. Schon im 2017 haben die Zuger Rektoren der gemeindlichen Schulen beschlossen, einen «Schulterschluss für das Französisch» zu machen und haben spezielle Massnahmen zur Förderung dieses Fachs verabschiedet. 2021 hat der Kanton Zug im Rahmen des Programms Zug+ «Förderung Sprachaustausch an den gemeindlichen Schulen (2021 bis 2025) grosszügige Ressourcen gesprochen. Ziel ist, dass die Hälfte der Zuger Schülerschaft während ihrer obligatorischen Schulzeit mindestens einmal eine Austauschaktivität in der Westschweiz macht. Und wir sind gut unterwegs, dank des grossen Engagements der Lehrpersonen und der Unterstützung durch die Schulleitungen und wie erwähnt durch den Kanton.
Welche Rolle spielt der Kanton Zug in Sachen Austausch schweizweit?
Dank der finanziellen Unterstützung durch unsere Politik sind wir eine Art Zugpferd für die restliche Schweiz geworden. Auf Initiative der PH Zug hat die Post kostenlose Briefböxli spezifisch für den Briefaustausch zwischen den Sprachregionen konzipiert, und unsere PH hat im Rahmen von Zug+ einen Kommentar für Lehrpersonen mit pfannenfertigen Kopiervorlagen entwickelt. Denn Briefe sind der ideale erste Schritt aufeinander zu.
Uwe Guntern
Weitere Informationen und Angebote des Kantons Zug unter: www.sprachaustausch.phzg.ch
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