SC Cham
Der Zürcher Nachwuchs gastiert auf dem Eizmoos
Ein letztes Gruppenbild (von links): Carmen Stenico, Thomas Schnieper, Philip Fuchs, Rebekka Toniolo, Sebastian Eichenberger, Joel Schuler, Jonas Plüss, Andrö Kälin, Siu Kessler und Elias Wyrsch. Foto: Dirk H. Moens
Elf Jahre ehrenamtlicher Einsatz, neun «SchnauZug Benefiz Galas», zahlreiche Präventiv-Kampagnen und 200’000 Franken an Spenden. All dies erreichte der gemeinnützige Verein SchnauZug seit 2012 im Kampf gegen Hoden- und Prostatakrebs. Nun wurde der letzte Scheck der Krebsliga überreicht.
Angefangen mit einer Bieridee von ein paar Freunden, hat sich SchnauZug zu einer Institution entwickelt, wie es sich keiner der Gründer je vorstellen konnte. Mit Schnauz gemeinsam gegen Krebs – mit dieser Idee wurde 2012 der gemeinnützige Verein ins Leben gerufen und zusammen mit der Krebsliga Zentralschweiz die Zuger Bevölkerung zum Thema Krebserkrankungen und Prävention sensibilisiert. Ausserdem konnten dank einem einzigartigen Spendenkonzept, unzähligen ehrenamtlichen Stunden, enorm hilfsbereiter Zuger Unternehmen und über 300 freiwilligen Helfern insgesamt 200’000 Franken an die Krebsliga Zentralschweiz gespendet werden. «Wenn man den Wert aller Kampagnen zum Thema Krebs mitzählen würde», so Joel Schuler, Mitgründer SchnauZug, «käme man wohl auf eine totale Spendensumme von nahezu 600’000 Franken. Ein grosser Bestandteil des Erfolges war, dass wir nie einfach mit der hohlen Hand dastanden, um nach Spenden zu fragen. Bei uns hast du entweder deine Arbeit gespendet oder eine Gegenleistung für dein Geld erhalten.»
Mit der jährlichen Benefiz Gala wurde der grösste Teil der Spenden erwirtschaftet. Rund 1000 Gäste pilgerten jedes Jahr mit Schnäuzen, Hosenträgern und Abendkleidern in die Galvanik, um für den guten Zweck das Tanzbein zu schwingen. Diverse Bands und DJs haben sich immer wieder bereit erklärt, kostenlos für Stimmung zu sorgen. Mit kreativen Showeinlagen und immer aufwändigeren Dekoration versuchten sich die Organisatoren jedes Jahr wieder sich selbst zu übertreffen, um so den Besuchern einen unvergesslichen Abend zu bereiten.
Eila Bredehöft von Geschäftsleitung Galvanik Zug blickt zurück:«SchnauZug hat sich jedes Jahr mit unglaublich viel Herzblut ins Zeug gelegt, um ihren Besuchern ein unvergessliches Erlebnis zu machen. Die Gala wurde jedes Jahr noch grösser und schöner, manchmal habe ich die Galvanik selbst nicht wiedererkannt. Wir werden SchnauZug auf jeden Fall vermissen!» Für den Verein waren die Präventionskampagnen der zeitintensivste Teil, insbesondere weil jedes Jahr eine neue, frische Idee her musste, um die Tabus zum Thema Krebs zu durchbrechen. Ein Beispiel einer solchen Kampagne war «Chnät dini Chriesi!» Mit dem bewusst provokanten Aufruf wurde die Kampagne über Medien und Social Media tausendfach geteilt und angesehen. So wurden Menschen aller Altersgruppen mit einer einfachen Nachricht erreicht: Taste dich selbst ab, um Hodenkrebs frühzeitig zu erkennen.
«Die Krebsliga Zentralschweiz hätte sich solch auffällige Kampagnen wohl eher nicht zugetraut», sagt Carmen Stenico, Geschäftsführerin Krebsliga Zentralschweiz. «Aber genau so etwas braucht es, um insbesondere junge Männer zu erreichen und das sensible Thema Hodenkrebs anzusprechen.» Die Mitglieder von SchnauZug blicken auf viele schöne und emotionale Momente zurück. Doch die Zeit, um ehrenamtlich solche Momente zu schaffen, wurde von Jahr zu Jahr knapper. Deshalb hat das Organisationskomitee beschlossen, den Verein nach elf Jahren aufzulösen. «Wir und auch unsere Helfer wurden einfach älter. Viele von ihnen sind mittlerweile junge Familienväter oder -mütter, die Zeit wird knapper und die Prioritäten verschieben sich. Unsere grösste Hoffnung ist, dass wir mit der Auflösung von SchnauZug Platz für eine neue Bewegung im Kanton schaffen. Menschen, die Hilfe benötigen, gibt es mehr als genug», sagt André Kälin, Mitgründer von SchnauZug.
Am Ende wurden nochmals 20'000 Franken gesammelt, und der Spendenbetrag von SchnauZug an die Krebsliga wuchs damit auf 200'000 Franken an. PD
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