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Nina Brunner (rechts) und Tanja Hüberli sind erfolgreich unterwegs. Foto: www.brunner-hueberli.ch
Im wohl schönsten Stadion der Olympischen Sommerspiele in Paris, gleich neben dem Eiffelturm, gewann Nina Brunner zusammen mit Tanja Hüberli Bronze im Beachvolleyball. Wir trafen die Steinhauserin zum Interview.
Nina Brunner, Sie sind von den Olympischen Spielen zurück in der Schweiz. Wie viel Paris spüren Sie aktuell noch in Ihnen?
Paris ist noch sehr präsent. Ich habe in den letzten Tagen, nein Wochen, sehr viel von der Faszination dieser Stadt miterlebt. Allein das Stadion, in dem wir spielen durften, direkt beim Eiffelturm, war schon sehr «unique» und gefiel mir unglaublich gut. Von der Stadt selber habe ich nicht viel gesehen. Wir haben uns primär auf den Sport konzentriert.
Eine olympische Medaille ist im Leben eines Sportlers, einer Sportlerin etwas ganz Besonderes. Wie beschreiben Sie Ihr Gefühl für die bronzene Auszeichnung?
Ich fühle mich megaglücklich. Ich habe bei anderen Sportlerinnen und Sportlern, die eine Olympiamedaille gewonnen haben, immer gedacht: Das ist krass, das ist etwas Aussergewöhnliches. Deshalb ist es für mich schon ein schönes Gefühl, solch eine Medaille gewonnen zu haben. Es wird mich immer daran erinnern, wie weit wir gekommen sind.
Sie spielen seit neun Jahren mit Tanja Hüberli zusammen. Wie würden Sie die Beziehung zwischen ihnen beiden beschreiben?
Ich sehe die Beziehung als sehr harmonisch an. Sie ist in all den Jahren gewachsen und gereift. Wenn man eine sportliche Zusammenarbeit eingeht, dann herrscht vielfach zu Beginn ein Gefühl wie Flitterwochen. Bei uns verlief es anders. Wir mussten uns zuerst ein wenig kennenlernen, mussten gegenseitig merken, wie wir in Drucksituationen umgehen, weil Tanja und ich eigentlich unterschiedlich ticken. Wir vertrauen uns gegenseitig aber 100 Prozent und verfolgen das gleiche Ziel.
Ihrem Ehemann, Eishockeyspieler Damien Brunner, mussten Sie den Beachvolleyballsport nicht erklären. Ihr Schwiegervater war Beachvolleytrainer, ihre Schwägerin Marlen Brunner und auch ihre Schwester Mira Beachvolleyballspielerinnen. In einer so sportlich veranlagten Familie: Über was wird zu Hause am meisten diskutiert?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Bei uns geht es nicht immer nur um Sport, auch wenn wir alle sportbegeistert sind und Sport an sich ein spannendes Thema ist. Es hängt sicher auch davon ab, wer von uns gerade in welcher Phase steckt.
Seit dem Viertelfinalspiel in Paris gegen Cheng/Hughes (USA) dürfen Sie sich nach ihrer Fussabwehr eines gegnerischen Smashs auch mit dem Titel «Play des Turniers» von Eurosport schmücken. Gab oder gibt es eine andere Sportart, die sie anstelle von Beachvolleyball gerne ausgeübt hätten?
Nicht wirklich. Als Kind habe ich Tennis gespielt und war in der Leichtathletik. Den Volleyballsport haben aber bereits meine Eltern betrieben. Wir haben jeweils zusammen im Garten gespielt. Ich selbst war aber zuerst in keinem Club. Kaum bin ich eingetreten, wurde Beachvolleyball dann sehr schnell zur Leidenschaft. Ich habe damals aber nicht daran gedacht, Profi-Beacherin zu werden, obwohl meine Grossmutter mich jeweils daran erinnert, ich hätte schon als Kind gesagt, ich wolle einmal bei Olympischen Spielen dabei sein. Spätestens nach den Erfolgen in den U-Kategorien (Juniorinnen) erwachte in mir dann die Überzeugung, mit Beachvolleyball mehr erreichen zu können.
Olympia ist jeweils auch ein Schaufenster für die Sportart. Nach dem Erfolg von Ihnen und Tanja Hüberli, was erhoffen Sie sich für neue Impulse für den Beachvolleyball?
Ich freue mich für das ganze Schweizer Team, dass Tanja und ich, aber auch Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré bei ihrem ersten Olympia-Auftritt als Fünfte, erfolgreich auftreten konnten. Es zeigt, dass wir in unserem Sport und im Verband strukturell gut aufgestellt sind, tolle Trainer haben. Es sind nicht nur die USA und Brasilien, die im Beachvolleyball brillieren, sondern auch die Schweiz. Ich hoffe, unser Olympiaauftritt begeistert noch mehr Junge für den Beachvolleyball
Sie sind Olympia-Medaillengewinnerin, zweifache Europameisterin und haben Weltcup-Turniere gewonnen. Was noch fehlt ist der Weltmeistertitel. Ist das für Sie eine Motivation weiterzumachen?
Nein, ein noch nicht gewonnener Titel ist für mich kein Grund. Ich spiele, weil mir Beachvolleyball als Sport gefällt, weil ich sehe, dass ich mich immer noch weiterentwickeln kann. Ich muss nicht noch etwas erreichen, damit ich aufhören kann.
Das Märchen Olympia in Paris ist vorüber. Auf was haben Sie sich nach der Rückkehr in die Schweiz am meisten gefreut?
Paris war ein Megaerlebnis. Aber nach drei Wochen vor Ort mit so vielen Menschen um einen herum hat man es irgendeinmal gesehen. Ich freue mich auf mein Zuhause, mein eigenes Bett und dass ich endlich wieder selber kochen und essen kann, was ich will.
Renato Cecchet
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