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Die Stadt Zug baut die Strukturen der Modularen Tagesschule aus. Foto: AdobeStock
Die Stadt Zug baut die schulergänzende Kinderbetreuung im Rahmen der Modularen Tagesschule auf das neue Schuljahr um 147 zusätzliche Plätze aus. Bis in zwei Jahren will die Kantonshauptstadt alle benötigten Plätze in der schulergänzenden Betreuung geschaffen haben.
In der modernen Gesellschaft arbeiten beide Elternteile. Die Kinder besuchen Kindergarten oder Schule. Frühmorgens, mittags und am Nachmittag werden sie in der Modularen Tagesschule betreut, können dort essen, ausruhen, spielen oder Aufgaben machen.
Die Tagesschulstrukturen sind noch nicht in allen Gemeinden gleich gut ausgebaut. In der Stadt Zug schon. Dort wurde die Modulare Tagesschule bereits im Schuljahr 2007/08 eingeführt und stetig ausgebaut. Trotzdem hinkt das Angebot der Nachfrage hinterher.
«Das Bedürfnis nach Kinderbetreuung nimmt deutlich zu. Die aktuelle Warteliste auf einen Platz in der Modularen Tagesschule ist einiges länger als noch vor zehn Jahren, aufgrund der grösseren Nachfrage», erklärt Etienne Schumpf, Vorsteher des Bildungsdepartements der Stadt Zug. Diese Warteliste soll nicht noch länger werden. Die Stadt Zug schafft auf das neue Schuljahr 2023/24 hin 147 neue Betreuungsplätze. Dies bedeutet eine Erhöhung um 13 Prozent auf insgesamt 1243 Plätze. Und diese Entwicklung soll weiter gehen. «Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass jede Familie, die ihre Kinder betreuen lassen möchte, dies in der Stadt Zug auch tun kann. Deshalb sind wir bestrebt, dass wir bis in zwei Jahren alle benötigten Tageschulplätze geschaffen haben», sagt der Stadtrat. Er spricht davon, dass nächstes Jahr nochmals 10 Prozent mehr Plätze dazu kommen werden. Schumpf glaubt fest daran, dass das sportlich gesteckte Ziel erreicht werden kann. «Wir müssen diese Herausforderung mit viel Kreativität und Hartnäckigkeit angehen. Es ist sicher auch nötig, gewisse Scheuklappen abzulegen.»
Mit der Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze sei es nicht getan. «Der administrative Weg, einen Betreuungsplatz buchen zu können, muss vereinfacht werden.» Bis anhin müssen die Eltern den Platz jedes Jahr neu buchen, dies mit einem von Hand ausgefüllten Formular, deren Angaben dann auf dem Amt in ein Excel-Dokument übertragen wurden. «Die Digitalisierung dieses Vorgehens ist dringend nötig. Aktuell sind wir an einer Lösung dran.»
Die 147 zusätzlichen Plätze, die auf Beginn des nächsten Schuljahres geschaffen werden, werden an drei Standorten verwirklicht. Im Guthirt-Quartier, wo schon ein Betreuungspavillion steht, wird ein freistehendes Haus gemietet. «Eine zusätzlich schöne Symbolik, dass wir ein eigenes Haus nur für die Kinderbetreuung anbieten können», meint Etienne Schumpf. Im Herti-Quartier, wo ebenfalls bereits ein Betreuungspavillion steht, kommt ein weiterer dazu. Im Haus des Lernens wird das bisherige Betreuungsangebot um einen Mittagstisch erweitert.
Bisher stehen für die Anzahl Kinder, die das Angebot in Anspruch nehmen, gegen 100 Betreuungspersonen im Einsatz. Zusätzliche Betreuungsplätze benötigen auch mehr Personal. Wie viel die Neubauten und das Mehrpersonal kosten werden, ist noch nicht bekannt. «Bereits genehmigte Budgets werden aber nicht überschritten», versichert der Bildungsvorsteher.
Neben der Modulen Tagesschule sind auch die Kindertagesstätten (Kitas) ein Thema. Die Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter seien im Vergleich mit denen in den Tagesschulen viel teurer. «Eltern, die ihre Kinder in die Kitas geben möchten, suchen andere Lösungen, weil ihnen die Kosten zu hoch sind. » Etienne Schumpf möchte deshalb zeitnah Lösungsvorschläge ausarbeiten, wie die Kosten im Vorschulbereich gesenkt werden können.
Der Regierungsrat will ein verlässlicheres, einheitlicheres und günstigeres Kinderbetreuungsangebot im Kanton Zug und schickt einen Antrag zur Änderung des Kinderbetreuungs- sowie des Schulgesetzes in die externe Vernehmlassung. Jährlich will er 40 Millionen Franken für die familienergänzende Kinderbetreuung investieren.
Renato Cecchet
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