Dionys Jäger
Der Zuger Schlagzeuger erlebte mit seiner Band eine einzigartige musikalische Reise durch Kenia.
Manuela Scavelli
Von Manuela Scavelli
Vor 30 Jahren, am 20. November 1989, erhielten erstmals alle Kinder dieser Welt Rechte. Die UN-Kinderrechtskonvention umfasst insgesamt 54 Artikel, wobei folgende Grundprinzipien von besonderer Bedeutung sind: Schutz vor Diskriminierung, Vorrang des Kindeswohls, Mitwirkung sowie das Recht auf Leben und eine optimale Entwicklung. Als letztes europäisches Land trat 1997 auch die Schweiz der Konvention bei. Mittlerweile haben sogar alle UNO-Mitgliedstaaten - ausser den USA - die Vereinbarung ratifiziert.
In all den Jahren hat die Kinderrechtskonvention sehr viel ausgelöst und massgeblich dazu beigetragen, das Bewusstsein über die Rechte des Kindes zu stärken, sie besser zu schützen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu fördern. Unbestritten gilt die Konvention als Meilenstein in der Geschichte der Kinderrechte. Und trotzdem werden diese weltweit jeden Tag gebrochen und missachtet. Der Fortschritt ist alles andere als gerecht verteilt. Millionen Kindern fehlen noch immer die nötigen Voraussetzungen für ein gutes Aufwachsen.
Im europäischen Vergleich darf man sagen, dass es den Kindern in der Schweiz grundsätzlich gut geht. Doch auch bei uns gibt es benachteiligte, verletzliche Kinder. Auch in der Schweiz wachsen Kinder in Armut auf, werden vernachlässigt und misshandelt, nicht ausreichend gefördert oder angehört. Und noch immer wird Gewalt und Mobbing von unserer Gesellschaft verharmlost.
Ein unbestrittenes Problem in der Umsetzung der Kinderrechte ist, dass das Recht auf Vorrang des Kindeswohls sehr unklar definiert ist und von Eltern individuell interpretiert werden kann. Gegen aussen wird von Erziehungsberechtigten zwar oftmals das Wohl des Kindes angegeben, doch bei näherer Betrachtung fällt auf, dass machtgeprägtes Handeln der eigenen Ideologie oder der gesellschaftlichen Anpassung folgt. Kinder sind weder Eigentum noch ein Projekt und verdienen deshalb ein Dialog auf Augenhöhe! Ebenso muss aus meiner Sicht die Kinderrechtsbildung unbedingt verstärkt werden. Unsere Kinder müssen ihre Rechte kennen. Denn: Nur wer seine Rechte kennt, kann sich auch für diese einsetzen.
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