Susanne Meierhans
reiste vor 51 Jahren als erste Schweizerin an den Südpol. Ihre spannende Geschichte finden Sie hier.
Von Dany Kammüller
Interview Die Alternativen – die Grünen Kanton Zug haben die Zugerin Tabea Zimmermann Gibson (49) einstimmig für die Wahl in den Ständerat nominiert. Sie ist Kantonsrätin, Vizepräsidentin des Grossen Gemeinderates der Stadt Zug (GGR) sowie Präsidentin der KISS Genossenschaft Zug. Ihre politischen Schwerpunkte sind: Nachhaltigkeit, Chancengleichheit, Ökonomie.
Tabea Zimmermann nach Ihrer Nomination sagten Sie unter anderem, dass Sie den bürgerlichen Kandidaten das Feld nicht kampflos überlassen wollen. Wie wollen Sie das primär anstellen?
Indem ich kandidiere und die Themen Umwelt, Gleichstellung und das Gemeinwohl ins Zentrum rücke. Unser bisheriger Weg hat auch in die Klimakrise geführt. Jetzt brauchen wir einen neuen Fokus.
Das Thema Klimaschutz ist ja derzeit in aller Munde. Wie könnte man den Kanton Zug und die Schweiz noch grüner machen?
Indem wir konsequent Kostenwahrheit anstreben. Wir leben auf Kosten der nächsten Generationen. Man ergreift keine griffigen Massnahmen gegen die Klimaerwärmung, weil’s mehr kostet. Wir müssen aber möglichst schnell auf erneuerbare Energien und grössere Energieeffizient umstellen. So ersparen wir längerfristig viele Kosten und fördern mit lokaler Solar- und Wärmeenergie auch die Schweizer Wirtschaft.
Eine weitere Aussage von Ihnen lautet, dass Sie ein Zug wollen, das nicht nur gut für die sei, die nur aufs eigene Portemonnaie achten. Wie meinen Sie das genau?
Ich möchte ein Zug, wo man stolz ist auf den sozialen Zusammenhang, auf Freiraum, Innovation und eine vielseitige Kultur, nicht auf ein teures Auto. Lebensqualität ist Reichtum in allen Bereichen.
Kürzlich entschied das Bundesgericht, dass ausländische Kinder und Jugendliche grösstenteils in Regelklassen integriert werden sollen, obwohl sie weder unsere Sprache sprechen oder verstehen. Was sagen Sie dazu?
Laut Bundesgerichtsurteil sollen Flüchtlingskinder möglichst bald in eine Regelklasse integriert werden. Ohne Deutschkenntnisse bringen Fächer wie Geschichte und Geografie aber nichts. Ich finde, dass wir mit der Integrationsklasse die Vorgaben des Bundesgerichts für Flüchtlingskinder im Primarschulalter gut erfüllen. Vielleicht könnte man die Integrationsklasse auch für Teenager öffnen.
Ein weiteres viel diskutiertes Thema sind die Zuger Steuern. Was könnte man Ihrer Meinung nach tun, um hier mehr Gleichheit zu schaffen.
Das allgemeine Ziel muss es sein, dass Wirtschaft und Politik nachhaltige Strategien verfolgen, auf lokaler bis globaler Ebene. Von Infrastruktur profitieren alle, aber nirgends ist sie gratis. Wie auch Bildung wird sie durch Steuern bezahlt. Wer sich auf Steuerschlupflöcher spezialisiert, hilft nur Trittbrettfahrern. Normalbürger können ja nie mit Steuervermeidern und deren Finanzkonstrukten mithalten. Zug soll nicht Steuerdumping anheizen und sich Reputationsrisiken aussetzen. Es soll Hand bieten zu vernünftiger Steuerharmonisierung, was auch dem Mittelstand zu Gute kommt.
Nennen Sie uns kurz und bündig drei Gründe, warum die Zuger Sie in den Ständerat wählen sollten?
Ich stehe ein für Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und unsere direkte Demokratie.
Was gefällt Ihnen am Kanton Zug?
Die Landschaft, die Innovationskraft und dass es viele Leute gibt, denen soziale Verantwortung und die Zukunft unserer Erde am Herz liegen.
Und zum Schluss, sagen Sie, was Sie wollen.
Ich will eine Gesellschaft, in der sich Selbstverantwortung und das Gemeinwohl ergänzen. Eine hohe Lebensqualität kann man auch mit einer nachhaltigen Wirtschaft erreichen.
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