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«Die Leute sollen wieder bewusster einkaufen», meint Freddy Gisler. z.V.g.
Name: Freddy Gisler
Wohnort: Rothenthurm
Beruf: Inhaber von Gisler Regioladä GmbH
Interview Im Supermarkt begegnen wir immer wieder Produkten, die mit Plastikfolien regelrecht zugekleistert sind. Dabei braucht es diese Kunststoff-Verpackungen gar nicht. Das beweist Freddy Gisler mit seinem Unverpackt-Laden in Unterägeri. Kundinnen und Kunden können Produkte wie Gemüse, Früchte, Teigwaren und vieles mehr in eigenen Tupperwaren oder Glasbehältern mitnehmen. Wie er auf die Idee kam, den «Gisler Regioladä» auf die Beine zu stellen und was seine Intention dahinter ist, das hat er uns im Interview verraten.
Freddy Gisler, wie kamst du auf die Idee, deinen eigenen Unverpackt-Laden zu eröffnen?
Mich hat der Verpackungswahnsinn, der in den letzten Jahrzenten übermässig zugenommen hat, sehr gestört. Mir ist es wichtig, dass wir mit den Ressourcen auf unserer Erde bewusst und vor allem nachhaltig umgehen, damit auch unsere Kinder eine positive Zukunft haben können. Ausserdem gab es in der Umgebung keine Möglichkeit, an einem Ort viele verschiedene alltägliche Produkte aus der Region zu kaufen ? sozusagen ein Hofladen, der Produkte verschiedener Höfe und Produzenten aus der Region oder zumindest aus der Schweiz anbietet. Es war mir daher nicht nur wichtig, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen. Ich wollte einen Laden, in dem ich regionale und saisonale Produkte anbieten kann, die fair produziert werden. Der Konsument soll wissen, von wem und wie das Produkt hergestellt wurde.
Wann wurde der Laden eröffnet? Kannst du dich noch daran erinnern, als dein erster Kunde in den Laden spaziert ist?
Die Idee zum «Gisler Regioladä» schwirrte mir bereits fünf Jahre im Kopf herum, bis wir das Projekt dann in die Tat umsetzten und am 7. Dezember 2019 Eröffnung feierten. Natürlich waren mein Team und ich gespannt und nervös, ob alles klappen würde und die Leute auch kommen. Glücklicherweise verlief alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Es war ein Tag, der mit grosser Freude und schönen Emotionen in Erinnerung bleibt.
Was ist deine Intention hinter dem Laden-Projekt?
Die Leute sollen wieder bewusster einkaufen und lernen, wann welches Gemüse und Obst Saison hat und reif ist. Erdbeeren blühen nicht das ganze Jahr und wir können im Winter auch auf sie verzichten! Der Konsument weiss zudem, dass fast alle Produkte mit wenigen Ausnahmen aus der Schweiz und wenn möglich aus der nächsten Umgebung sind. Mit dem «Regioladä» halten wir Transportwege so kurz wie möglich, wir schaffen Arbeitsplätze in der Region und Landwirte, die bei uns ihre Produkte vermarkten, können zu fairen Preisen produzieren. Auch kleinere Unternehmen, deren Produkte wir im Sortiment haben, werden so von uns unterstützt. Ausserdem bieten wir Artikel an, die keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten. Mit dem rustikalen Ambiente des Ladens wollten wir nebenbei ein völlig neues und freudiges Einkaufserlebnis schaffen.
In welchem Beruf hast du zuvor gearbeitet?
Bevor ich den Laden eröffnete, war ich als selbstständiger Freelancer für diverse Firmen im Bauhaupt, Baugewerbe und so weiter tätig.
Wie erreichst du es, regionale und saisonale Produkte anzubieten?
Um die Regionalität meiner Produkte garantieren zu können, habe ich sehr viele Landwirtschaftsbetriebe in der Umgebung besucht. Durch die Betriebe, mit denen ich zusammenarbeite, bin ich gut mit Produkten abgedeckt. Zu Beginn habe ich lange recherchiert und im Internet nach kleinen Anbietern von Pflegeprodukten, Reinigungsartikeln und Zubehör wie z.B. Bienenwachstüchern gesucht. Das hat viele Stunden und Tage in Anspruch genommen. Für mich ist es extrem wichtig, dass ich selbst voll und ganz hinter einem Produkt stehen kann.
Wie verbringst du deine Freizeit?
Meine Freizeit verbringe ich viel in der Natur. Ich wandere, bike, gehe ab und zu ? wenn die Zeit noch reicht ? auf die Alp um dort mitzuhelfen. Gerne verbringe ich auch Zeit mit Familie und Freunden.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist da, wo man sich wohl und angekommen fühlt.
Zum Schluss, sag uns noch, was du willst.
Warum regionale Produkte kaufen? Erstens: Zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Zweitens: Zur Förderung der Attraktivität und Vielfalt der Region. Drittens: Weil regionale Produkte die Umwelt schonen. Viertens: Aufgrund der Qualität, des Service und der Beratung. Und fünftens: Weil Lokal einkaufen Identität schafft.
Von Svenja Müller
Gemüse: Alles aus der Region und was gerade Saison hat
Frucht: Alle Arten von Beeren
Buch: Sachbücher
Film: Braveheart
Getränk: Je nach Anlass, Wein, Bier, Apfelsaft, Wasser
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