Dionys Jäger
Der Zuger Schlagzeuger erlebte mit seiner Band eine einzigartige musikalische Reise durch Kenia.
Daniel Züsli ist gelernter Bildhauer und verwandelt «Holzträmmel» in Kunstwerke. Diese sind im ganzen Kanton und sogar im Ausland zu sehen.
Interview Köpfe, Sitzgelegenheiten und Skulpturen aus Holz, – das zu gestalten, ist das Handwerk von Daniel Züsli. Wie er aus Holz solche Kunstwerke erschafft, verrät er der Zuger Woche im Interview.
Daniel Züsli, du bist gelernter Bildhauer. Wieso hast du dich für diesen Beruf entschieden?
Die Holzbildhauerschule in Brienz sollte mir erst nur eine schöne unbeschwerte Zeit bescheren, bald aber wurde mir die Bildhauerei so lieb, dass ich sie nun schon über acht Jahre intensiv verfolge.
Was kann sich ein Laie unter deiner Arbeit vorstellen?
Als gelernter Holzbildhauer bin ich imstande, dem Holz fast jede Form zu geben. Ich will die Bildhauerei aber nicht aufs Holz beschränken, so kreiere ich plastische Werke, Skulpturen und Installationen.
Wie gehst du vor, wenn du zum Beispiel eine deiner Sitzgelegenheiten «Köpfe voller Eindrücke» gestaltest?
Zuerst eine Skizze auf Papier oder in Plastilin, dazu einige Grimassen, das Wissen um die Anatomie, die ich mit viel Lust mit den Füssen trete. Dann ein grosser Holzklotz, der mit der Kettensäge die grobe Form erhält und danach mit diversen Schnitzmessern immer feiner bearbeitet wird.
Was kreierst du sonst noch so, ausser Köpfe zum Sitzen?
Köpfe zum Zerdrücken. Ich habe eine tolle Technik entdeckt, mit der ich spannende Unikatdrucke machen kann. Des Weiteren freue ich mich immer wieder über vielseitige Kundenaufträge, die jedes Mal einzigartig werden.
Wo bist du mit deinen Figuren überall zu sehen?
Da ich über drei Jahre auf Wanderschaft war, sind viele Werke im Ausland verteilt. In Deutschland, Österreich, England, Schottland. Wer aber die Augen offen hat, sieht sie gelegentlich in diversen Geschäften und Restaurants im Kanton Zug. Letztes Wochenende am Waldstock und aktuell in Oberägeri an der Landart Ausstellung im Zentrum Ländli. Auch standen meine Werke am Silofestival und demnächst wieder an der Kunstpause.
Von 2011 bis 2015 warst du auf Lehr- und Wanderjahren. Was hast du von dieser grossen Reise mitgenommen?
Viele Eindrücke, Bescheidenheit, Freundschaften, Zuversicht und neue Träume!
Was möchtest du mit deiner Arbeit vermitteln?
Meine Arbeit macht mir in erster Linie Spass. Was ich vermitteln möchte, würde hier den Rahmen sprengen.
Von wem oder was lässt du dich inspirieren?
Da gibt es so viele Einflüsse, unbewusst wahrscheinlich von allem, was an mich herantritt. Eine der grössten Inspirationsquellen ist aber das Schaffen selbst.
Wo werden deine Skizzen in Holz umgesetzt?
Vom 15. bis 20. August verlegen das Atelier Huber und ich unter dem Namen «Huber und Züsli hauen drauf» unsere Werkstatt eine Woche lang in den Hirsgarten in Cham. Dazu versuche ich jedes Jahr, an verschiedenen Symposien teilzunehmen, um mich mit anderen Bildhauern auszutauschen und so aus meiner schönen Werkstatt rauszukommen.
Welche Arbeit war für dich persönlich die Schönste?
Ich lebe den Moment. Das Schaffen selbst ist für mich das Schönste.
Zum Schluss: Sag, was du willst:
Vor allem danke, aber ich glaube die Seite ist schon voll (lacht).
Daniel Züsli, vielen Dank für das Interview!
Von Laura Hürlimann
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