Chriesisturm
Mit Leitern und Hutten durch die Zuger Altstadt
Bild: z.V.g.
Dominic Szönyi, Initiator des Benefiz-Fussballturniers «Integration durch Fussball».
Dominic Szönyi ist der Initiator des Benefiz-Fussballturniers «Integration durch Fussball», das am Sonntag, 8. April, von 10 bis 18 Uhr, zum zweiten Mal auf den Chamer Sportanlagen Röhrliberg stattfindet. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie der Fussball als Bindeglied funktioniert und wieso es in unserem Alltag mit der Integration noch etwas holpert.
Name: Dominic Szönyi
Wohnort: Steinhausen
Beruf: Jus-Student mit Teilzeitpensum bei einer Bank
Interview Am Sonntag, 8. April, von 10 bis 18 Uhr, findet auf den Chamer Sportanlagen Röhrliberg zum zweiten Mal das Benefiz-Fussballturnier unter dem Motto «Integration durch Fussball» statt. Das Ziel des Turniers ist es, wie es der Name bereits sagt: Integration zu fördern und Vorurteile ins Offside zu stellen.
Dominic Szönyi, Sie organisieren am 8. April zum zweiten Mal ein Fussball-Benefizturnier, das Flüchtlinge und Einheimische näher zusammenrücken lassen soll. Was ist Ihre persönliche Motivation dabei und von wem bekommen Sie Unterstützung?
Es bereitet mir Freude zu sehen, wie offen sich die Menschen gegenübertreten, wenn man ihnen eine gemeinsame Basis dafür zur Verfügung stellt. Ich habe seit Beginn des Projekts im Herbst 2015 immer wieder festgestellt, dass die Menschen offen für solche Begegnungen sind, diese finden aber nur statt, wenn man sie aktiv gestaltet. Deshalb finde ich es schön, dass wir mit diesem Projekt Menschen ermöglichen in einem ungezwungenen Rahmen miteinander in Kontakt zu treten. Das «Integration durch Fussball»-Grümpi ist eine Zusammenarbeit des FC Zugersee, der KISS Cham sowie dem Netzwerk Integration Cham. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten!
Wie waren die Reaktionen auf Ihr letztjähriges und erstes Benefiz-Fussballturnier?
Sehr positiv! Die Stimmung während des Turniers war super und viele der einheimischen Mitspieler haben sich dafür bedankt, dass wir einen solchen Event auf die Beine gestellt haben! Von den Flüchtlingen haben einige gesagt, dass es der schönste Tag war, den sie bisher in der Schweiz erleben durften, und haben sich erkundigt, wann das nächste Turnier stattfindet.
Wie viele Spieler haben sich für das bevorstehende Turnier bis heute angemeldet? Und spielen auch Frauen mit?
Bisher haben sich bereits 15 von 20 möglichen Teams angemeldet. Wir haben somit noch Platz für einige Mitspieler, die sich bei Interesse gerne bei uns melden können (info@fczugersee.ch)! Letztes Jahr hatten wir insgesamt 150 Spieler und etwa gleichviele Zuschauer, es sieht so aus als würden es dieses Jahr mindestens so viele werden. Ja, es werden wie letztes Jahr auch einige Frauen mitspielen!
Was spielen die Zuschauer an diesem Tag für eine Rolle?
Eine grosse! Sie unterstützen lautstark die Teams auf dem Rasen und sorgen für die ausgelassene Stimmung neben dem Platz. Wir freuen uns über alle die einfach kommen und zuschauen. Wir werden Essensstände haben, die kulinarische Köstlichkeiten aus Eritrea, dem Nahen Osten sowie der Schweizer Küche anbieten!
Für was wird der Erlös des Benefiz-Fussballturniers eingesetzt?
Mit dem Erlös werden wir weitere Projekte finanzieren und die Ausgaben z.B. für Sportausrüstung oder die Zutaten für die interkulturelle Kochgruppe decken.
Integration klappt bekanntlich nur, wenn von beiden Seiten der Wille zur Zusammenarbeit vorhanden ist. Was haben Ihrer Meinung nach wir Schweizer zu erfüllen und was müssen die Menschen aus anderen Kulturen mitbringen?
Kurz gesagt, finde ich es wichtig, dass der Grossteil der Integrationsbemühungen von den Betroffenen selber ausgeht. Da sie sich hier eine Zukunft aufbauen möchten ist es nötig, dass sie sich den Gepflogenheiten anpassen. Und damit ihre Bemühungen nicht ins Leere laufen, sollten wir Schweizer versuchen eine gewisse Toleranz und Offenheit diesen Menschen entgegenzubringen.
Fussball ist für viele gelebte Integration. Die Teilnehmenden wollen einfach kicken, egal ob mit Türken, Afghanen oder Schweizern. Das Zusammenspiel im echten Leben gestaltet sich oft jedoch etwas schwieriger. Wo liegen da die Stolpersteine?
Im Alltag ist die Sprache natürlich das A und O. Auf dem Fussballplatz versteht man sich auch ohne grosse Worte. Doch ist es fundamental, dass die Flüchtlinge so schnell wie möglich unsere Sprache lernen. Zudem denke ich, mangelt es an Gelegenheiten einander wirklich und bewusst zu begegnen. Den meisten Leuten fallen lediglich Flüchtlinge auf, wenn sie sie im ÖV oder beim Einkaufen sehen. Oft spricht man jedoch nicht miteinander. Will man diese Menschen in unsere Gesellschaft integrieren, braucht es Gelegenheiten um zusammen in Kontakt zu treten.
Was gefällt Ihnen am Kanton Zug?
Ich fühle mich sehr wohl in Zug. Ich bin hier aufgewachsen und lebe nach wie vor sehr gerne hier.
Und zum Schluss, sagen Sie, was Sie wollen:
Ich hoffe ich konnte bei einigen Lesern Interesse für das Thema Integration wecken und möchte gerne alle einladen, sich am Sonntag 8. April, selbst ein Bild davon zu machen!
Hobbys: Sport, Lesen und Kochen
Lieblingstier: Orca
Essen: Pad Thai
Getränk: Wasser
Film: Seven Pounds
Musik: Rap
Schauspieler: Christoph Waltz
Schriftsteller: John Grisham
Sportler: Roger Federer
Verein: FC Zugersee
Von Manuela Scavelli
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