Lion Gallusser
wird Nachfolger von Simon Müller und neuer Intendant der Zuger Sinfonietta
Silke Lemmens freut sich bald wieder wie gewohnt zu trainieren. z.V.g.
Name: Silke Lemmens Wohnort: Baar Beruf: Studentin
Interview Auch die 20-jährige Zuger Sprinterin Silke Lemmens musste durch das Coronavirus ihren Alltag stark verändern. Eine besonders herausfordernde Situation, da die Athletin vom Leichtathletik Club Zürich (LCZ) sich in dieser Saison zum ersten Mal auf die längeren Sprints fokussieren möchte.
Silke, wie sah dein Trainingsalltag währen der Corona Krise aus?
Von einem Tag auf den anderen konnte ich plötzlich nicht mehr mit meiner üblichen Gruppe trainieren. An diese plötzliche Veränderung mussten wir uns alle erst gewöhnen. Der Beginn der Corona Krise war sehr herausfordernd, da so viel Unsicherheit darüber bestand, was wir genau tun dürfen und wie lange es dauern würde. Da das Letzigrund geschlossen und erst im Mai wieder eröffnet wurde, musste ich die meisten Trainings alleine absolvieren und arbeitete mehr an der Basis. In den späteren Phasen waren kleine Trainings mit drei anderen Athleten und Trainern möglich. Der ungewöhnlichste Teil meines Trainings war jedoch das Krafttraining, wofür ich meinen Keller umfunktionierte.
Nach der langen Pause fanden nun bereits die ersten Wettkämpfe wieder statt. Hast du auch schon teilgenommen?
Nein, ich habe noch nicht teilgenommen. Mein Saisonbeginn ist am 3. Juli in Luzern geplant. Ich werde zum ersten Mal mit einem 400m in die Saison starten. Ich sehe den ersten Wettkampf als eine Erfahrung, auf der ich bis zu den Schweizer Meisterschaften im August und September schrittweise aufbauen kann.
In dieser Saison fallen die grossen sportlichen Highlights aus. Wie schaffst du es trotzdem motiviert zu bleiben?
Ohne zu wissen, wann die Wettkämpfe wieder beginnen oder ob sie stattfinden, verschoben oder abgesagt werden, kann es schwierig sein, für die Trainings motiviert zu bleiben. Dies war insbesondere schwierig nach der Absage der Europameisterschaften in Paris und der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokyo auf 2021, was meine beiden grossen Ziele waren. Ich konnte jedoch motiviert bleiben, weil ich wusste, dass ich nicht nur für dieses Jahr, sondern auch für die kommenden Jahre trainiere. Ich bin noch jung und habe so viele Ziele für die nächsten Jahre. Ich sagte mir hauptsächlich, dass alles, was ich jetzt trainiere, mir beim erreichen meiner Ziele für das nächste und die kommenden Jahre helfen wird. Genau dafür trainiere ich: um meine zukünftigen Ziele zu erreichen. Nun freue ich mich besonders, dass die Schweizermeisterschaften trotzdem stattfinden und über die zusätzliche Zeit, die ich durch deren Verschiebung habe, um meine Entwicklung auf der 400m-Distanz zu verbessern.
Du machst vor allem Langsprint, also 200 und 400m. Was gefällt dir an diesen Disziplinen?
Beim 200m Rennen dreht sich alles um die Höchstgeschwindigkeit und darum, sie über eine längere Distanz halten zu können. Ich liebe es, aus der Kurve auf die Gerade zu kommen und die Geschwindigkeit mit mir zu tragen. Auf den 400m ist das ganz anders. Es gibt mehr Komponenten als nur Sprinten. Ich finde es toll, dass man die Geschwindigkeit an verschiedenen Stellen im Rennen kontrollieren muss. Dies ist erforderlich, da man sonst am Ende des Rennens an Boden verliert.
Welches war der eindrücklichste Moment in deiner sportlichen Karriere?
Meine eindrücklichste Momente sind die internationalen Wettkämpfe. Die U20-Weltmeisterschaften 2018 in Tampere, Finnland und die U23-Europameisterschaften 2019 in Gävle, Schweden waren definitiv die Höhepunkte. Mit den Besten in Europa und der Welt konkurrieren zu können, macht mir Freude und motiviert mich, noch härter zu trainieren. Ein Highlight war auch der 2. Platz über 400m an den Hallenschweizermeisterschaften der Aktiven dieses Jahr. Es hat mir gezeigt, dass ich über diese ?neue? 400m Distanz Potenzial habe und mit die Besten der Schweiz mithalten kann.
Hast du auch ein sportliches Vorbild? Und wenn ja, wer und wieso?
Es gibt zahlreiche Athleten, die Vorbildfunktionen übernehmen. Für mich persönlich ist es Lea Sprunger. Sie wechselte erfolgreich von den kürzeren 100/200m Sprints auf die 400/400m-Hürden und wurde Europameisterin. Ihr Charakter sowie ihr Prozess von den kürzeren Sprints zu den längeren Sprints sind sehr vorbildlich für mich. Dies ist letztendlich auch der Prozess, den ich mache, und deshalb ist sie das perfekte Vorbild.
Was bedeutet für dich Heimat?
Ich wohne in der Schweiz, bin aber sowohl Belgierin als auch Schweizerin. Für mich bedeutet Heimat die Kombination des Ortes und der Menschen um sich herum, die dafür sorgen, dass man sich wohl und zu Hause fühlt. Dies kann den Ort sein, an dem man lebt oder an dem man zuvor gewohnt hat. Meine Heimat ist hier in der Schweiz, wo ich jetzt wohne.
Und zum Schluss: Sag, was du willst:
Nach dieser Corona Krise freue ich mich darauf, wieder mit meiner ganzen Gruppe im Letzigrund zu trainieren. Denn in dieser Gruppe gibt es eine grosse Freundschaft und ein enormes Mass an Unterstützung und Motivation, aus der wir alle Energie schöpfen können.
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Von Deborah Wengi
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