Eisschnelllauf
Jasmin Güntert drittbeste Europäerin über 500 Meter
Bild: z.V.g.
Adrian Blättler: «Hunde haben etwas, was einigen Menschen fehlt: Treue, Dankbarkeit und Charakter!»
Name: Adrian Blättler
Wohnort: Morgarten
Beruf: Hundetrainer
Interview von Lilian Fritze
Adrian Blättler, erzählen Sie uns etwas über «V.I.D.ogs» und «InnovaDogs».
Bei «V.I.D.ogs» dreht sich alles um das Hundesitting. Wir hüten also Tages- und Ferienhunde, aber auch Hunde von Berufstätigen, die ihren Hund nicht zur Arbeit mitnehmen können. Manchmal bringen uns Kunden aber auch ihren Hund, um ihm einfach einmal etwas Gutes zu tun. «InnovaDogs» ist meine zweite Einzelfirma, die sich ausschliesslich auf Hundetraining, obligatorische SKN-Kurse, Resozialisierung von Hunden mit gewissen Schwierigkeiten und Hundefutter spezialisiert hat. Wir trainieren hier nicht nur die Hunde, sondern auch ihre Besitzer. Das ist in der heutigen Zeit sehr wichtig, denn auch beim Hund hat im Laufe der Zeit ein Wandel stattgefunden, den die Menschen leider nicht immer verstehen.
Wann wussten Sie, dass Sie nicht nur privat, sondern auch beruflich mit Hunden arbeiten möchten?
Der Auslöser war meine Freundin Susanne Olm, die mich auf den «Hund» gebracht hat. Sie war schon immer eine richtige Hundeliebhaberin und gründete im September 2014 die Firma V.I.D.ogs. Ich half ihr selbstverständlich beim Auf- und Ausbau und wurde dabei praktisch mit reingezogen. Schliesslich habe ich dann «InnovaDogs» gegründet, Weiterbildungen besucht und seither sehr viel, von sehr vielen Hunden gelernt.
Als Hundetrainer beschäftigen Sie sich nicht nur mit Hunden, sondern auch mit deren Besitzern. Funktioniert das gut oder verhalten sich die Hundehalter manchmal schwieriger als ihre Hunde?
Ich habe das Glück, zu vielen meiner Kunden ein sehr kollegiales Verhältnis zu haben. Es ist auch eine Vertrauenssache, denn auch ich würde meine Hunde nicht einfach jemandem anvertrauen. Jeder Hundehalter ist für das Verhalten und die Taten seines Hundes verantwortlich. Das wissen meine Kunden und nehmen aus diesem Grund viele meiner Ratschläge und Tipps zur Kenntnis. Selbstverständlich gibt es aber auch die andern, die erkennt man dann an ihren Hunden!
Aus welchen Gründen benötigen Hundebesitzer Ihren Rat?
In den letzten 20 Jahren hat sich rund um den Hund sehr viel verändert. Früher war der Hund Beschützer auf dem Bauernhof oder er wurde für andere Zwecke gebraucht und genützt. Auch gab es damals noch nicht so viele Hunde wie heute. Unsere Hunde leben heute in Familien, oft in Städten und werden richtige Familienmitglieder. Das hat auch eine «Vermenschlichung» der Hunde zur Folge. Der Hund kann sein «Hund-sein» nicht oder nur noch beschränkt ausleben. Die Anforderungen an unsere Hunde sind gestiegen und es braucht zeitgemässes Training und gezielte Auslastung.
Gibt es eine Geschichte aus Ihrem Berufsleben als Hundetrainer, die Sie nicht mehr vergessen werden?
Ein Rhodesian Ridgeback, einer meiner ersten Hunde, dem ich helfen durfte, hat mich bei unserer ersten Begegnung angegriffen und attackiert. Heute sind wir die besten Freunde, weil ich ihm zeigen konnte, wie er sich verhalten kann, um sich in der Gesellschaft wohlzufühlen und von ihr akzeptiert zu werden.
Sie beschäftigen auch Jugendliche, denen es psychisch nicht sehr gut geht. Können Sie uns dazu etwas erzählen?
Mein ehemaliger Schulkollege Philipp Suter, der die jugendbewährungshilfe.ch leitet, arbeitet in der Integration von Jugendlichen sehr erfolgreich mit mir zusammen. Ich gebe den Teenagern bei mir Aufgaben, Verantwortung und Kompetenz, alles andere machen die Hunde für mich. Durch die soziale Verbundenheit mit den Tieren durften wir bereits einige Erfolge mit den Jugendlichen ernten! Es ist wunderbar, wenn man zusehen darf, wie junge Menschen aufblühen, Selbstvertrauen aufgebaut wird und die Freude am Leben zurückkehrt.
Was raten Sie als Hundetrainer Menschen, die …
einen Hund haben:
Ein souveräner Hundehalter zu sein. Dies bedeutet unter anderem auch, dass sich niemand weder vom Hund noch vom Hundehalter belästigt fühlen muss.
einen Hund wollen:
Vor der Anschaffung einen seriösen SKN-Theorie zu besuchen.
keinen Hund haben und auch keinen wollen:
Verständnis für Hund und Hundehalter, denn nicht immer klappt alles sofort.
Kurz und Bündig
Hobby: meine Berufung
Lieblingstier: schwierige Frage
Farbe: orange, rot und gelb
Essen: alles, was mein Mami kocht
Getränk: Rotwein
Film: alles mit Cowboys
Musikstil: New Country und Rock
Fahrzeug: VW Touareg
Was schätzen Sie am Kanton Zug?
Dass ich mich hier wohl fühlen darf und dass wir kein absurdes Hundegesetz brauchen.
Und zum Schluss – sagen Sie, was Sie wollen:
Hunde haben etwas, was einigen Menschen fehlt: Treue, Dankbarkeit und Charakter!
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