Susanne Meierhans
reiste vor 51 Jahren als erste Schweizerin an den Südpol. Ihre spannende Geschichte finden Sie hier.
Petra Muheim Quick, FDP Kantonsrätin Cham
Führt der Weg in die neue Normalität über eine Tracing-App oder sind Tracing-Apps schon Normalität?
FDP In den vergangenen zwei Monaten hat die Digitalisierung in allen Lebensbereichen mit einer Geschwindigkeit Einzug gehalten, wie sie zuvor noch unvorstellbar war. Homeoffice war plötzlich auch in Unternehmungen möglich, die dies bis anhin nur in beschränktem Masse zugelassen hatten. Videokonferenzen waren der neue Alltag. Kontaktloses Bezahlen, im Norden schon längst üblich, war plötzlich überall die bevorzugte Zahlungsart. Bargeld?
Im Sinne der Wirtschaft, aber auch uns aller, sollen wir uns nun Schritt für Schritt wieder in die Normalität zurückfinden: Einkaufen im Geschäft, statt online bestellen, auswärts essen gehen, das lokale Gewerbe unterstützen und dabei doch die notwendige Vorsicht walten lassen. Eine App auf dem Smartphone soll uns auf diesem Weg unterstützen und uns informieren, sobald wir Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
In der Juni-Session wird das Parlament über das entsprechende Gesetz befinden und dabei mit datenschutzrechtlichen Fragen konfrontiert sein. Der Datenschutz und der Schutz unserer Persönlichkeitsrechte werden immer wichtiger. Aber legen wir nicht heute schon allzu viel über uns offen? Sei es durch die Bezahlung mit Kreditkarten, durch nicht geänderten Standard-Einstellungen des Smartphones oder wegen zahlreicher Gratis-Apps. Letztere benutzen wir zum Navigieren, zum Bezahlen von Parkgebühren und für vieles mehr. Gratis, weil die Entwickler durch die Nutzung dieser Apps unzählige Daten über uns sammeln und weiterverkaufen.
Und jetzt noch diese Tracing-App für die Rückkehr zur Normalität! Offen bleibt, ob damit die in sie gesetzten Hoffnungen zur Bewältigung der Corona-Krise erfüllt werden können. Wenn wir die inzwischen selbstverständlichen Vorsichtsmassnahmen über den Haufen werfen, da uns die Tracing-App ja über die drohende Gefahr informiert, ist der Sache nicht geholfen. Im Sinne der wiedergewonnenen Freiheiten und zur Ankurbelung der Wirtschaft sollten wir weiterhin die nötige Vorsicht walten lassen.
Von Petra Muheim Quick, FDP Kantonsrätin, Cham
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