Eisschnelllauf
Jasmin Güntert drittbeste Europäerin über 500 Meter
Neue Funktion: André Wicki ist seit dem ersten Januar Stadtpräsident von Zug. Foto: zvg
Andrè Wicki ist seit Anfang Januar Stadtpräsident von Zug. Mit uns hat er über seine politischen Ziele und Erwartungen an seine Politkolleginnen und -kollegen gesprochen.
Herr Wicki, Sie sind seit 1. Januar neuer Stadtpräsident in Zug. Träumen Sie noch oder haben Sie es schon realisiert?
Ich habe es realisiert und weiss es zu schätzen, dass ich das Vertrauen der Bevölkerung erhalten habe.
Es war ein knappes Rennen. Was hat Ihrer Meinung nach den Ausschlag gegeben, dass Sie es als Erster über die Ziellinie schafften?
Ja, in der Tat, es war ein knappes Rennen. Ich gehe davon aus, dass die acht Jahre im Baudepartement und vier Jahre im Finanzdepartement der Stadtzuger Bevölkerung aufgezeigt haben, dass ich Projekte zum Wohle der Stadt Zug aufnehme, dranbleibe und mit Unterstützung des Grossen Gemeinderates auch umsetzen kann. Es braucht Kontinuität, um Vertrauen aufzubauen. Meiner Meinung nach habe ich dies bekommen.
Durch das knappe Wahlergebnis sind Sie in der Bringschuld. Was sind Ihre politischen Ziele für die ersten 100 Tage im Amt?
Jede Person, die in die Politik einsteigt und gewählt wird, ist gegenüber dem Volk in der Bringschuld. Meine Wahlschwerpunkte – der Stadt Zug Sorge tragen, Energie aus der Region nutzen – wie das Projekt Circulago, das ich lancieren konnte, Zuger Baugenossenschaften fördern, den Wirtschaftsstandort stärken, den Bildungsstandort weiterentwickeln und die Vereine unterstützen -– werde ich weiter vorantreiben. Vieles habe ich diesbezüglich mit meinem Team und meinen Stadtratskolleginnen und -kollegen bereits erreicht. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Entsprechend werden wir noch vieles erreichen, Zug lohnt sich. Zudem werde ich darum besorgt sein, dass wir im Stadtrat als Team auftreten und uns 100 Prozent für die Stadt Zug und deren Bevölkerung einbringen. Auch werde ich die einzelnen Departemente nach innen und aussen unterstützen.
Sie plädieren für bezahlbaren Wohnraum für alle. Wo wollen Sie die Stellschrauben ansetzen, um das anspruchsvolle Ziel zu erreichen?
Einiges konnte ich schon erreichen. Im Bebauungsplan V-Zug habe ich die Auflage eingebracht, rund 100 Wohnungen zu bauen. Das Hochhaus Pi wird entsprechend so umgesetzt und die Baugenossenschaft Gewoba ist im Baurecht dafür zuständig. Ebenso bei den übergelagerten Zonen sind im Rank 50 Prozent der Wohnungen preisgünstig, Lüssi/Göbli wird es ebenso, Unterfeld mit 400 Wohnungen wurde leider vom Volk abgelehnt. Zudem werden wir im Steinlager an der Industriestrasse das Projekt für rund 80 bis 100 Wohnungen wieder aufgleisen. Der Knopfliweg ging auch an eine Baugenossenschaft. Zudem arbeite ich daran, Baugenossenschaften zusätzlich zu unterstützen. Ein Termin mit allen Baugenossenschaften musste bedauerlicherweise auf das Jahr 2023 verschoben werden. Ich bin an diesem wichtigen Thema dran und werde es auch bleiben.
Zum anderen soll Zug für Wirtschaft und das Kleingewerbe attraktiver werden. Was schwebt Ihnen konkret vor?
Es braucht gute Rahmenbedingungen, die wir in der Stadt Zug beziehungsweise auf Kantonsebene mit der 8. Revision des Steuergesetzes verbessern wollen. Alle würden davon profitieren, Unterstützung für Familien beziehungsweise Erhöhung von Kinderzulagen, Entlastung von Einkommens- und Vermögenssteuern. Wenn wir alle privat und geschäftlich mehr Geld zur Verfügung haben, investieren wir automatisch mehr. Zudem initiierte ich die Diskussion darüber, den Beitrag der Stadt Zug an den nationalen Finanzausgleich von rund 19 Millionen Franken im Jahr 2022 und 22 Millionen Franken im Jahre 2023 hoffentlich ab 2024 streichen zu können. Dies wurde mit allen Finanzchefinnen und -chefs aus allen Gemeinden besprochen und abgestimmt. Der Wegfall des nationalen Finanzausgleichs würde dann ab 2024 für alle elf Gemeinden gelten. Im Jahr 2022 waren es 49 Millionen Franken nationaler Finanzausgleich. Für das Jahr 2023 sind es total 55 Millionen Franken. Ich bin froh, dass alle Gemeinden, wie auch der Kanton Zug damit einverstanden sind. Darüber beraten und entscheiden wird der Kantonsrat. Dieses Geld benötigen wir, um auch die notwendigen Grossinvestitionen in Schulbauten zu finanzieren. Wir haben in den nächsten fünf Jahren ein Investitionsvolumen von über 300 Millionen Franken.
Auch werde ich weiterhin Gespräche mit Firmen führen, um zu hören, ob wir weiterhin auf gutem Wege sind und die Rahmenbedingungen stimmen. Auch die Energiekrise bestimmt weiterhin unseren Alltag. Bei der Umsetzung des Projekts Circulago haben Sie tatkräftig unterstützt. Dabei wird das Wasser aus dem Zugersees als natürliche Energiequelle genutzt. Sie haben angekündigt, weitere lokale Ressourcen auszuloten. An welche denken Sie?
Bei einem Vollausbau von Circulago können wir 20'000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Energiekrise zugespitzt und alle wollen sofort einen Anschluss an Circulago. Die WWZ leistet in dieser Hinsicht gute Arbeit. Man muss wissen, dass dies ein Generationenprojekt ist und die Investitionen momentan von der WWZ bei gegen 200 Millionen Franken liegen. Zudem habe ich als Departementsziel festgelegt, dass der Solarkataster mit seinen städtischen Liegenschaften überarbeitet und ein Massnahmenpaket für die nächsten fünf Jahre definiert wird. Mein Ziel ist es, möglichst auf allen Liegenschaften, welche Eigentum der Stadt Zug sind, Solarpanels anzubringen. Beim Stadthaus war das etwas vom Ersten, was ich in Auftrag gegeben habe und wir sind alle sehr glücklich über diesen Entscheid. Ja, wir können energetisch unabhängig werden, die Wirtschaft hilft da mit ihren Innovationen tatkräftig mit. Sehen Sie nur, was bei all den Firmen in Zug passiert, alle gehen in diese Richtung.
Welche Schlagzeile wollen Sie nach den besagten 100 Tagen über sich lesen?
Andrè Wicki und das gesamte Stadtratsteam bleiben zum Wohle der Stadt Zug an ihren Themen dran.
Hakan Aki
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