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Andrew Gray freut sich auf die Veranstaltung am 11. März. Fotos: zvg
Andrew Gray war der Lehrer von Maarten Lemmens. Der 3D-Animator Lemmens ist am 12. März mit «Der gestiefelte Kater - Der letzte Wunsch» für den Oscar nominiert. Gray verrät was für ein Schüler Maartens war und berichtet unter anderem von einem Projekt namens «Kolartz Gallery.» Es soll am 11. März lanciert werden.
Herr Gray, vor einigen Wochen haben wir über Maarten Lemmens berichtet, der in den USA mit dem 3D-Animationsfilm «Der gestiefelte Kater - Der letzte Wunsch» für einen Oscar nominiert ist. Sie waren einer seiner Lehrer. Was für ein Schüler war Maarten?
Wenn man bedenkt, wo Maarten heute steht, nämlich als jüngster Animator bei Dreamworks, wird es nicht überraschen zu erfahren, dass er ein engagierter, disziplinierter und sehr motivierter Schüler war. Sein Erfolg beruht nicht nur auf seinen hervorragenden technischen Fähigkeiten, sondern vor allem auf seiner Arbeitsmoral.
In welchen Fächern haben Sie Maarten unterrichtet?
Als ich Maarten im Alter von elf bis 15 Jahren in Kunst unterrichtete, entwickelte er ein Interesse an Comics. Als ich ihn im Alter von 17 bis 18 Jahren wieder als Kunstlehrer am Gymnasium unterrichtete, hatte sein Kunst-YouTube-Kanal über 60'000 Follower und seine Videos wurden über zwei Millionen Mal angesehen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Interesse an 3D-Animation geweckt. Seine Bewerbungsmappe, mit der er sich am Ringling College of Art und Design bewarb, war wirklich beeindruckend. Als er von seinem ersten Jahr in Florida zurückkehrte, gab er mir sein gesamtes Portfolio, damit andere Studenten davon lernen konnten. Zudem gab er Studenten, die in die Animation einsteigen wollten, Ratschläge. Das sagt eine Menge über ihn aus.
Am 11. März wollen Sie ein Projekt namens «Kolartz Gallery» starten. Was steckt dahinter?
Kolartz ist ein Künstlerkollektiv mit dem Potenzial zu wachsen. Wir laden junge und aufstrebende Künstler ein, uns zu kontaktieren. Wenn Kunstschaffende nicht zueinander konkurrieren, sondern zusammenarbeiten, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen, können grossartige Dinge entstehen. Für Kolartz geschaffene Werke können durch den Verkauf von Originalwerken in der Kolartz-Galerie und den Verkauf von Künstlerdrucken auf Leinwand über die Webseite zur Unterstützen der Künstler führen.
Welches Ziel verfolgen Sie mit dieser Massnahme?
Das Ziel der Kolartz-Galerie ist es, qualitativ hochwertige Kunstwerke auszustellen und aufstrebende lokale und internationale Künstler zu fördern. Die Galerie ist ein Ort, an dem Künstler ihre Werke ausstellen und mit der lokalen Schweizer Öffentlichkeit in Kontakt treten können. Sie gibt uns auch die Möglichkeit, mit neuen Künstlern in Kontakt zu treten, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ziel der Kolartz-Website als Online-Verkaufsplattform ist es, erschwingliche Künstlerdrucke auf Leinwand zu verkaufen, die den Künstlern finanzielle Unterstützung bieten, damit sie ihren Beruf weiterhin ausüben können.
Inwiefern profitieren junge Künstler davon?
Für junge Künstler ist es nicht leicht, sich als Profis zu etablieren. Oft brauchen sie nur etwas Unterstützung, um Fuss zu fassen. Als Künstler und Kurator kann ich bei der Organisation und Strukturierung der Ausstellungen helfen. Wir stellen den Künstlern kostenlos Galerieräume zur Verfügung. Im Gegenzug verlangen wir eine Provision, die in der Branche niedrig ist. Das bedeutet, dass junge Künstler bei ihren ersten Verkäufen mehr verdienen können, um die Schaffung neuer Werke zu finanzieren. In dieser Hinsicht bieten wir eine Dienstleistung an. So kommen wir in Kontakt mit Künstlern, mit denen wir unsere Sammlung erweitern und zusammenarbeiten können. So arbeitet zum Beispiel mein ehemaliger Schüler und ISZL-Absolvent Daniel Gerhardt im Atelier über mir auf dem Victoria-Gelände. Wir profitieren beide voneinander: Ich berate ihn bei der Entwicklung seiner Kunstwerke, er hilft mir bei der Einführung in das Siebdruckverfahren für meine Gemälde.
Was hat Sie dazu veranlasst, das Projekt ins Leben zu rufen?
Während meiner Zeit als Lehrer habe ich eine Leidenschaft dafür entwickelt, die Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler für Ausstellungen zu kuratieren. Als ich mich als Künstler selbstständig machte, wusste ich, dass ich meine Kunststudenten weiterhin in irgendeiner Weise unterstützen wollte. Ich beschloss, meine eigene Galerie einzurichten, in der ich meine grossformatigen konzeptionellen Gemälde und meine kleineren Pleinair-Landschaftsbilder ausstellen kann. Ich kann meine eigenen Werke nur zwei- oder dreimal im Jahr ausstellen. In der übrigen Zeit ist es eine gute Gelegenheit, jüngere Künstler zu unterstützen, indem ich ihre Arbeiten ausstelle. Meine Motivation, das Kolartz-Projekt ins Leben zu rufen, entsprang dem Wunsch, zusammen mit meinem Kollegen Nick Hobin ein Unternehmen zu gründen, um eine Website für den Online-Verkauf von Kunstwerken einzurichten. Wir hoffen, dass die Plattform andere Künstler wie auch unsere Galerie unterstützen wird. Das Projekt hat seinen Sitz im Victoria Areal.
Was gab den Ausschlag dafür?
Das Victoria Areal ist ein fantastischer Ort. Ich wurde im industriellen Norden Englands geboren, wo rote Backsteinschornsteine die Landschaft prägen. Ein Atelier in der alten Möbelfabrik mit dem schönen Schornstein in Baar zu haben, ist grossartig. Es gibt eine grosse Gemeinschaft von Künstlern und Designern im Victoria-Gebiet, die sich gegenseitig aushelfen.
Welche Vorarbeit war nötig?
Das Projekt befand sich in der Entwicklung, bevor wir Ende 2021 das Unternehmen als GmbH einreichten. Es gab eine Menge Arbeit hinter den Kulissen, um mit Künstlern zusammenzuarbeiten, die Kollektion zu entwickeln und die Website zu erstellen. Daneben haben wir parallel dazu weitere Projekte am Laufen. Wir freuen uns sehr darauf, das Geschäft und die Galerie am 11. März offiziell zu eröffnen.
Hakan Aki
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