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Andorra
von Max Frisch
Premiere 8. Dezember 2022 am Theater Kanton Zürich
Produktionsteam:
Regie: Mark Zurmühle
Bühne und Kostüme: Eleonore Bircher
Dramaturgie: Ann-Marie Arioli
Licht: Patrick Hunka
Video / Videosounddesign: Aaron Noah Bircher
Regieassistenz: Sophia Pervilhac
Mit:
Katharina von Bock, Michael von Burg, Axel Julius Fündeling, Stefan Lahr, Antonio Ramón Luque, Mia Lüscher, Pit-Arne Pietz, Miriam Wagner
Am 19. Januar zeigt das Theater Casino Zug eine Neuinterpretation von Max Frischs Kultstück «Andorra». Für seine aktuelle Produktion beauftragte das Theater Kanton Zürich den erfahrenen Regisseur Mark Zurmühle. Diesem ist eine zeitgenössische Betrachtung in die Abgründe der menschlichen Seele gelungen.
«Gut sechzig Jahre später stellen wir uns die Frage, inwieweit Stücke mit Modellcharakter heute noch funktionieren», erklärt Regisseur Mark Zurmühle seine Herangehensweise an Max Frischs «Andorra». Der Schriftsteller und Dramatiker schrieb das Stück 1961 als Parabel über Antisemitismus und die unerbittliche Gewalt von Vorurteilen. Der junge Andri wird von seiner Umwelt so lange ausgegrenzt, als anders und fremd betrachtet, bis er sich selbst so sieht und sich dementsprechend verhält. Dabei gründet alles auf einer Lebenslüge seines Vaters, des Lehrers Can, der ihn unehelich gezeugt hat und Andri als seinen jüdischen Pflegesohn ausgibt. Als sich seine Tochter Barblin und Andri ineinander verlieben und die Familie die Verbindung ablehnt, wittert der junge Mann überall Vorurteile und Ablehnung.
Die Wahrheit über seine Herkunft und die daraus folgende Unmöglichkeit seiner Liebe zu seiner Halbschwester stürzen ihn in noch grössere Verzweiflung. Er hält an der ihm zugewiesenen jüdischen Identität fest. Er wehrt sich nicht einmal, als ihm der Tod droht und er sich mit einem rassistischen Mob konfrontiert sieht.
In seiner Inszenierung möchte Mark Zurmühle den Projektionen und Vorurteilen und somit den Ursachen der Ausgrenzung der Hauptfigur auf die Spur kommen und wählt dabei die Innenschau. Ganz im Sinne von Max Frisch, der das Bibelzitat «Du sollst dir kein Bildnis machen» auf den Menschen angewandt sehen wollte. Vor dem Stück führt Ann-Marie Arioli, leitende Dramaturgin und Mitglied der Theaterleitung des Theaters Kanton Zürich, in Stoff und Inszenierung ein.
Regie Mark Zurmühle, Spiel Katharina von Bock, Michael von Burg, Axel Julius Fündeling, Stefan Lahr, Antonio Ramón Luque, Mia Lüscher, Pit-Arne Pietz, Miriam Wagner. Mark Zurmühle studierte Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien sowie Schauspiel und Regie am Max-Reinhardt-Seminar. Seit 1984 hält er leitende Funktionen an renommierten Häusern in der Schweiz und in Deutschland inne, zuletzt als Schauspieldirektor am Theater Konstanz. Daneben inszenierte er zum Beispiel am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, am Thalia Theater Hamburg und am Schauspiel Frankfurt. «Andorra» ist seine erste Regiearbeit für das Theater Kanton Zürich. PD
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