Laura Dittli
Die OK-Chefin freut sich auf die Meisterschaften im Vereinsturnen
Im Mai hat Karin Artho als neue Amtsleiterin und kantonale Denkmalpflegerin ihre Arbeit aufgenommen.
Viele Gemeinden stecken derzeit in der Ortsplanungsrevision und setzen sich intensiv mit der Nutzung ihrer Flächen und Zonen, mit Verdichtung, Wachstum, aber auch Themen wie Ortsbildschutz und Er-halt historischer Bauten auseinander und machen sich Gedanken, welchen Stellenwert sie diesen in Zukunft beimessen wollen: Ein idealer Anlass für die neue Zuger Denkmalpflegerin Karin Artho, um bei den Gemeinden vorstellig zu werden und aus erster Hand zu erfahren, in welche Richtung sie sich baulich bewegen.
«In meiner Doppelfunktion als Kantonale Denkmalpflegerin und Leiterin des Amts für Denkmalpflege und Archäologie bin ich dank eines sehr engagierten Teams gut gestartet. Nun möchte ich die politischen Verantwortlichen in den Gemeinden und die Fachleute in den Bauabteilungen kennenlernen, um auch hier eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit zu legen», betont Karin Artho.
Konkret geht es darum zu erfahren, welche Qualitäten sie im Zusammenhang mit historischer Bausubstanz in ihren Gemeinden identifizieren und welche denkmalpflegerischen Bauprojekte sie derzeit beschäftigen. «Das Denkmalschutzgesetz gibt die Leitplanken für den Umgang mit unserem baukulturellen Erbe vor. Viele Prozesse sind von der Gesetzgebung vorgegeben, aber Zusammenarbeit kann man aktiv gestalten», betont Artho. «Für mich fängt sie nicht am Computer, sondern bei einem persönlichen Gespräch an.»
Passend zum Thema Denkmal trifft Karin Artho die Gemeindevertreter nicht an einem x-beliebigen, sondern an einem bauhistorisch bedeutsamen Ort, den die Gemeinden selber bestimmen, also beispielsweise ein geschütztes Baudenkmal, ein spezielles Quartier, eine besondere Parkanlage oder ein anderes Kulturgut, auf das sie stolz sind. Während der gemeinsamen Besichtigung findet dann der fachliche Austausch statt. «Die Gemeinden haben sehr positiv auf mein Angebot reagiert und sich Zeit genommen, mich an einen besonderen Ort zu führen und ihre Anliegen einzubringen», bestätigt Artho. «Es zeigt mir, wie wichtig historische Stätten für die Identität der Gemeinden sind. Baudenkmäler wecken Emotionen und erzählen viele Geschichten, die auch die Bevölkerung faszinieren und sie an ihren Wohnort binden». Mit Vermittlungsarbeit wolle sie die Freude an den lokalen Bauperlen wecken.
Gestartet hat die Tour in Walchwil, wo man sich beim Buschenkappeli traf. Dann ging es weiter nach Risch (Hof Binzmühle, Rotkreuz), Oberägeri (Bachweg), Baar (Brauerei), Unterägeri (Privatschule Dr. Bossard) und Zug. Nach den Sommerferien finden die Besuche in Neuheim, Cham, Menzingen, Steinhausen und Hünenberg statt. Begleitet wird Karin Artho vom Vorsteher der Direktion des Innern, Regierungsrat Andreas Hostettler, der den «Denkmaldialog» mit den Gemeinden ebenfalls stärken will, wie er bereits mit der Lancierung des Denkmaljournals im April dieses Jahres deutlich gemacht hat. «Das heisst nicht, dass es künftig überhaupt keine Meinungsverschiedenheiten mehr geben wird. Das gegenseitige Verständnis für die Rollen ist aber eine wichtige Grundvoraussetzung, dass es – oft auch mit Kompromissen, etwas Geduld und Kreativität – zu guten denkmalpflegerischen Lösungen kommt, die dem Denkmal wie auch dem Nutzer gerecht werden.» Im Kanton Zug ist das Amt für Denkmalpflege und Archäologie für Erforschung, Erfassung und Erhalt der Denkmäler sowie für die Begleitung von Bauvorhaben an Denkmälern zuständig. Bei Projekten in gemeindlichen Ortsbildschutzzonen wirkt es beratend mit. Die Gemeinden laden die Denkmalpflege zu Stellungnahmen ein, wenn Bauvorhaben an geschützten oder schützenswerten Bauten, in der Umgebung von Denkmälern oder in Ortsbildschutzzonen geplant sind. Der Kanton und die Gemeinden unterstützen die Restaurierung und den Unterhalt von geschützten Denkmälern mit finanziellen Beiträgen. PD
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