Polit-Kolumne

Die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein

Der Krieg, welcher aktuell auf unserem Kontinent tobt, zeigt uns einmal mehr auf, welche Abhängigkeiten in der heutigen globalisierten Welt bestehen. Wie schon in der Corona-Pandemie, damals bei Masken, Arzneimitteln, aber kurzzeitig auch vielen anderen Produkten, sind wir immer mehr von möglichen Engpässen bedroht, welche wir nicht direkt beeinflussen können (Strom, Gas, Stahl, usw.).

In meiner Schulzeit, Ende der Siebziger-Jahre, lauteten die Slogans der Umweltaktivisten «Jute statt Plastik» oder «keine AKWs». Dass die AKWs in der Schweiz in den kommenden Jahren abgeschaltet werden, wurde vom Volk mit der Annahme der Energiestrategie 2050 im Jahr 2017 beschlossen, welche seit dem 1.1.2018 in Kraft ist.

Das Problem dabei: Wir benötigen aber immer mehr Strom, nicht nur für alle möglichen Geräte, sondern auch für die Ablösung von Benzinmotoren und Ölheizungen. Dies erhöht den Stromverbrauch zusätzlich massiv. Ich bin der Meinung, dass wir alle Möglichkeiten der Stromgewinnung ausnutzen sollten, ganz gleich, ob nun eine Staumauer erhöht oder mehr Gebäude mit Photovoltaik ausgestattet werden sollen. Auch die Windkraft sollte, wo möglich, genutzt werden. Es sollte aber auch viel mehr nach Alternativen gesucht werden: Wie steht es mit der Nutzung von Erdwärme oder von Wasserstoff? Denn für mich ist das Umsteigen auf Elektro per se auch nicht zu hundert Prozent nachhaltig, da die Batterien nicht mit erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Diese Rohstoffe sind erstens in wenigen Ländern vorhanden, was uns Abhängigkeit verschafft, und zweitens nicht unendlich verfügbar, da sie selten und erschöpflich sind. Drittens sind deren Abbaumethoden aus Sicht der Menschenrechte und Umweltstandards oftmals fragwürdig.

Hinzu kommt die Frage der Entsorgung: Das Recycling von Lithium aus verbrauchten Batterien ist zum jetzigen Stand noch nicht wirtschaftlich und aus Sicht der Umwelt bedenklich. Deshalb: Setzen wir zum jetzigen Zeitpunkt auf Vielfältigkeit und forschen wir weiter.

Helene Zimmermann, Kantonsrätin FDP, Rotkreuz