Laura Dittli
Die OK-Chefin freut sich auf die Meisterschaften im Vereinsturnen
Baar und Cham treten morgen im «Donschtig-Jass» gegeneinander an. Der Gewinner wird Austragungsort der nächsten Live-Sendung. Der Baarer Viktor Schicker freut sich schon jetzt auf den Anlass.
Sie sind praktisch bei jeder «Donnschtig-Jass»-Livesendung mit dabei und reisen dazu durch die ganze Schweiz. Wie kam es dazu?
Angefangen hat es 2002, als die Sendung in Hünenberg war. Ich hatte damals einen sehr guten Platz und konnte alles hautnah miterleben. Da begann es mich mehr zu interessieren.
Was macht die Faszination aus?
Man lernt sehr viele Leute kennen und die Künstler sind sehr nahbar – ganz anders als zum Beispiel bei einem Konzert im Hallenstadion. Ausserdem lerne ich so auch die Schweiz kennen. Ich kam wegen der Sendung an Orte, an denen ich vorher noch nie gewesen war.
Wie viele Sendungen haben Sie schon live miterlebt?
Gut 100 Sendungen.
Reisen Sie jeweils alleine an?
Nein, mit Kolleginnen und Kollegen. Ich organisiere jeweils eine kleine Reise, wenn möglich so, dass wir auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten auf dem Weg sehen können.
Für die morgige Sendung haben Sie sich auch als Jasser beworben. Sie haben die Qualifikation gespielt – und gewonnen. Trotzdem verzichten Sie jetzt auf eine Teilnahme. Warum?
Ich habe mittlerweile ein bisschen Mühe mit dem Laufen, ich komme nicht mehr gut eine Treppe hinauf und fühl mich körperlich ganz allgemein nicht mehr so sicher. Darum lass ich jetzt anderen den Vortritt. Für mich darf jetzt Beat Ringger spielen. Und das freut mich für ihn, er ist einer der besten Jasser, die wir haben.
Fuchst es Sie nicht, dass Sie nicht selbst im Fernsehen jassen können?
Nein, ich suche mir einen guten Platz direkt vor der Showbühne und kann den Anlass so viel entspannter geniessen. Ich kann Fotos machen und natürlich werde ich auch mitschätzen, das gehört dazu.
Wer wird das Duell gewinnen?
Ich tippe auf Baar, wir haben gute Jasser. Aber natürlich gehört auch immer eine Portion Glück dazu. Cham hatte schon einmal eine Chance, 2015 gegen Oberägeri. Damals haben sie verloren. Aber natürlich wäre es auch schön, wenn die Sendung in Cham stattfinden würde. Vom Hirsgarten her hat man eine traumhafte Aussicht, das gäbe eine schöne Kulisse für die Sendung. Ich würde es beiden gönnen.
Sie sammeln auch Autogramme der Künstler?
Ja, das hat mit einer Mütze angefangen, auf die liess ich die Künstler unterschreiben. Mittlerweile habe ich meine eigenen Mützen gemacht und lasse sie jeweils signieren. Ich habe auch ein spezielles Hemd und ein Gilet mit dem Aufdruck «Grüsse aus Baar von Viktor».
Man kennt Sie mittlerweile in der «Donnschtig-Jass»-Szene. Ist das schon eine kleine Jass-Familie?
Ja, das ist sicher ein bisschen so. Mit der Zeit kennt man sich. Monika Fasnacht hat mich persönlich zu ihrer letzten «Samschtig-Jass»-Sendung eingeladen. Und als der «Donnschtig-Jass» auf dem Ballenberg wegen Corona nur mit 200 Leuten stattfinden konnte, da hat mich der Leiter der Sendung kontaktiert. Er meinte, dass diejenigen, die seit vielen Jahren dabei seien, auch wieder am «Donnschtig-Jass» dabei sein sollten. Das hat mich sehr gefreut.
Gab es auch unangenehme Momente?
Am schlimmsten war es in Uznach, da hat es unglaublich stark geregnet. Und in Seelisberg schlug der Blitz ein und es kam zu einem Stromausfall. Andreas Gabalier hat dann drei Minuten lang auf einem Tisch getanzt. Aber davon haben die TV-Zuschauer wegen des Stromausfalls natürlich nichts mitbekommen. (Lacht.)
Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Ein Security-Mann hat einmal Sängerin Nicole – die mit «ein bisschen Frieden» – von der Bühne hinuntergeleitet. Sie hatte ein völlig angeschwollenes Gesicht, offenbar hatte sie eine Wespe gestochen und sie reagierte allergisch darauf. Trotzdem hat sie sich Zeit genommen, sich mit mir kurz zu unterhalten und blieb sehr freundlich und nahbar. Das hat mich beeindruckt. Die Künstler sind manchmal unkomplizierter als die Zuschauer.
Gab es auch peinliche Momente?
In Visp sass ich neben Micheline Calmy-Rey. Auf dem Tisch stand eine grosse schlanke Flasche Weisswein. Durch eine dumme Bewegung habe ich sie dann umgestossen und der Weisswein floss direkt auf Calmy-Reys Hose. Sofort kam ein Zwei-Meter-Mann herbeigeeilt und schnauzte mich an, ob ich nicht wisse, wer das sei. Ich hab ihm dann gesagt, dass ich sehr wohl wisse, wer Micheline Calmy-Rey sei. Sie selbst war auch gar nicht böse. Sie wusste, dass es ein Missgeschick war. Und ein bisschen später wurde sie sowieso verregnet. (Lacht.)
Falls jemand in Baar oder Cham live dabei sein möchte: Welche Tipps können Sie den Interessierten geben?
Gehen Sie möglichst früh hin. Ich habe schon Anlässe gesehen, da waren schon um 13.30 Uhr weit über tausend Leute vor Ort. Je früher Sie dort sind, desto besser ist der Platz, den Sie bekommen. Denn reservieren kann man nicht. Und in Baar oder Cham wird ja auch Andrea Berg auftreten. Da muss man damit rechnen, dass auch diverse Fanclubs anreisen und die Plätze besetzen. Ausserdem ist der Nachmittag eigentlich das Beste an der ganzen Sendung. Man kann den Aufbau und die Proben mitverfolgen. Und da ist man ganz nah an den Prominenten dran. Das kann man sonst so nirgends erleben. Ich konnte schon fast mit jedem Künstler und jeder Künstlerin mal kurz reden. Das ist einmalig.
«Donnschtig-Jass», morgen Donnerstag, um 20.05 Uhr live aus Schönengrund AR auf SRF 1. Jasser aus Baar und Cham kämpfen um den Sieg. Die Siegergemeinde darf dann die nächste Sendung am 21. Juli beherbergen.
Andy Stauber
Lade Fotos..