Laura Dittli
Die OK-Chefin freut sich auf die Meisterschaften im Vereinsturnen
ALG-Präsident Andreas Lustenberger.
Das Ringen um Lösungen für die Klima- und Umweltkrise prägte das politische Jahr 2021 stark. Auch die Pandemie vermag die Sorge um unsere Zukunft nicht zu überdecken. Gegen das Virus hilft eine Spritze, gegen die Zerstörung unserer Umwelt und die Klimaerhitzung braucht es handfeste Lösungen auf allen politischen Ebenen. Die grossen Handlungsfelder für uns in der Schweiz liegen in den Bereichen der Mobilität, der Ernährung und dem klimafreundlichen Bauen und Heizen. Hinzu kommt die Rolle der Schweiz als einer der wichtigsten Player im Finanz- und Investitionsbereich. Damit keine Investitionen mehr in nichterneuerbare Energien wie Kohle oder Erdgas fliessen und im Gegensatz dazu die grünen Investitionen massiv vorangetrieben werden, braucht es nationale Regelungen und Anreize.
So werben unserer Schweizer Bundesbahnen seit den 1950er-Jahren für eine ökologische Mobilität. Sowohl in der Schweiz wie auch im innereuropäischen Perimeter braucht es einen starken Ausbauschritt im öffentlichen Verkehr. Der ÖV muss aber auch preiswert sein. Dazu braucht es entweder Subventionsleistungen oder Kostenwahrheit beim motorisierten Verkehr. Auch der Kanton Zug steckt bezüglich des Verkehrs in einer Sackgasse. Das von der Regierung angekündigte Mobilitätskonzept ist immer noch nicht da, der erste Entwurf äusserst vage und unverbindlich. Hier zeigt sich in aller Deutlichkeit, was es bedeutet, wenn die ökologischen Parteien nicht in die Regierung eingebunden sind.
Im Ernährungsbereich braucht es ein Umdenken von uns Konsumierenden. Täglich Fleisch zu essen ist eine unökologische Wohlstandsform, die wir erst seit wenigen Jahrzehnten zelebrieren. Dass Tonnen von Lebensmitteln bei Verarbeitung und Konsum noch immer im Abfall landen, ist skandalös. Im März sagte die Schweiz Ja zum Freihandelsabkommen mit Indonesien. Erste Berichte lassen vermuten, dass die Nachhaltigkeitsversprechungen ein Feigenblatt waren und der Regenwald, unsere grüne Lunge, für die Palmölproduktion weiter schonungslos gerodet wird. Insgesamt braucht es eine starke Förderung der Kreislaufwirtschaft, was auch positive Auswirkungen auf unsere elektronischen Geräte haben wird. Die Ablehnung des CO2-Gestzes im Juni und die Resultate der Glasgower Klimakonferenz waren enttäuschend. Es gibt aber auch Lichtblicke. So stimmte etwa die Glarner Landsgemeinde für ein ambitioniertes Gesetz im energetischen Gebäudebereich. Das gleiche tat Ende November die Stimmbevölkerung im Kanton Zürich. Während die Pestizid- und die Trinkwasser-Initiative bachab geschickt wurden, konnten im Bereich der Biodiversität in vielen Gemeinden Fortschritte erzielt werden. Der Zuger Kantonsrat erklärte im Januar einen Vorstoss der Alternative ? die Grünen für teilerheblich, welcher einen klimaneutralen kantonalen Gebäudepark fordert. Der Regierungsrat steht hier also in der Pflicht.
Mit diesem Hintergrund wurden zu Beginn der Pandemie schweizweit bessere Entlöhnung und Arbeitszeiten für das Gesundheitspersonal gefordert. Am Anfang gab es aus verschiedenen politischen Kreisen dafür ein müdes Lächeln. Bis heute haben jedoch unzählige Institutionen ihren Mitarbeitenden einen Corona-Bonus ausbezahlt. Äusserst erfreulich war zudem die Annahme der Pflegeinitiative. Die alternde Bevölkerung in unserem Land ist auf eine gute Pflege angewiesen, deshalb müssen Bund und Kantone nun massiv in die Ausbildung, in gute Arbeitsmodelle und anständige Löhne investieren. Das Tüpfelchen auf dem i des gesellschaftlichen Fortschrittes in der Schweiz war die Annahme der Ehe für alle. Auch in Zug haben sich die Alternative ? die Grünen mit den meisten anderen Parteien und Organisationen für die Annahme stark gemacht.
2021 war politisch ein herausforderndes Jahr und ein Ankommen in einer neuen Realität. Nun haben wir uns alle ein paar erholsame Weihnachtstage verdient. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gute Weihnachtszeit ? bleiben Sie gesund!
Andreas Lustenberger, Präsident Alternative ? die Grünen Kanton Zug
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