Eisschnelllauf
Jasmin Güntert drittbeste Europäerin über 500 Meter
Manuela Weichelt (ALG) kandidiert für den Ständerat. Foto: Caroline Leutwiler
Manuela Weichelt kandiert für die Ständeratswahlen vom 22. Oktober. So können die Zuger und Zugerinnen wählen, ob sie zwei Männer oder ein gemischtes Team ins Stöckli nach Bern senden wollen. Ausserdem offeriert sich neben bürgerlichen Vertretern eine grüne Klimastimme.
Während dieser Session hat sich die Nationalrätin aus Zug mit Bundesrat Guy Parmelin angelegt. In der ordentlichen Wintersession hat Manuela Weichelt diesen Text eingereicht: «Wir wissen, wie viele Eber, Sauen, Mastpoulets, Zibben, Truten und Milchkühe wir haben. Aber nichts zur Thematik «Ring Fencing». Das kann nicht sein! Wie viele «Ring Fencings» hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bewilligt, die unmittelbar oder im weitesten Sinne im Zusammenhang mit den Russland Sanktionen stehen? - Welche Kriterien hat das SECO, ob eine «Ring Fencing»-Bewilligung möglich ist?» In der Wirtschaft tritt «Ring Fencing» auf, wenn ein Teil der Vermögenswerte oder Gewinne eines Unternehmens getrennt werden, ohne zwangsläufig als separate Einheit betrieben zu werden. In diesem Fall, um die Identität des sanktionierten Besitzers zu ignorieren und die Gesellschaft in Ruhe zu lassen.
«Was den Umsetzungswillen bei Sanktionen betrifft, halte ich grundsätzlich nicht allzu viel vom SECO. Dieses schreibe in seinen Mitteilungen zwar «man sollte» und «man möchte». Sie denke jedoch nicht, dass es dem SECO allzu ernst sei. Oft sei es ein Schwarzpeterspiel zwischen Bund und Kantonen. Zug habe oft negative Presse. «Ich möchte keine Firmen und Oligarchen, die Putins Kriegskasse gefüllt haben und weiter füllen», so Weichelt. Dies schade dem Kanton und seiner Bevölkerung. Manuela Weichelt kandidiert sowohl für den National-, als auch für den Ständerat. Dies sei für den Kanton Zug neu, aber andernorts gang und gäbe. Allein wegen der geringen Anzahl an Kandidierenden habe der Ständeratswahlkampf mehr Aufmerksamkeit. Das helfe auch bei den Nationalratswahlen. In der Medienmitteilung ihrer Partei «Alternative – die Grünen» vom Dezember wird Weichelt als eine von wirtschaftlichen Sonderinteressen unabhängige Kandidatin beschrieben. Als Gegenbeispiel nennt sie Parlamentarier im Gesundheitswesen, die im Verwaltungsrat einer Krankenkasse sind. Parlamentarier, die mehr ihrer Krankenkasse verpflichtet sind, als der Bevölkerung, würden Geschäfte im Gesundheitswesen oftmals blockieren. Für die Nationalratswahl wähnt Weichelt ihre Wahlchancen als gut, intakt. Für den Ständerat möchte sie der Zuger Bevölkerung eine grüne Klimastimme zur Verfügung stellen. Die Zugerinnen und Zuger sollen wählen können, ob sie zwei Männer oder ein gemischtes Team nach Bern schicken. Vor knapp 30 Jahren zog Manuela Weichelt nach Steinhausen und ragte sich, wie sie neue Leute kennenlernen könne.
«Dank eines Flyers der Frischen Brise ging ich an die Mitgliederversammlung der Partei», sagt sie. Eigentlich wollte Weichelt sich nur im Publikum sitzen und zuhören. Doch bald wurde sie Teil der Steinhauser Gesundheitskommission. Gut drei Jahre später wurde sie als Kantonsrätin in die Stadt Zug geschickt. Weichelt ist gelernte Pflegefachfrau und Sozialarbeiterin. Sie hat einen Master of Public Health und ist Mutter von zwei Töchtern. Die Jahre als Regierungsrätin seien anstrengend gewesen, waren doch ihre Ratskollegen bürgerlich und männlich. Kein Team, das die Bevölkerung widerspiegelt. Nach zwölf Jahren zog es die Vorsteherin des Departements des Innern als Nationalrätin nach Bern. Wohlwissend, die Zuger Männerbastion gesprengt zu haben. Manuela Weichelt möchte die Zusammenhänge von Gesundheit und Umwelt aufzeigen. Was es bedeutet vermehrt Hitzesommer zu haben? Der Einfluss der Luft- und Wasserverschmutzung auf die Menschen. Weichelt ist der Meinung, es wäre besser, wenn es eine gesetzliche Begrenzung des maximalen Zuckergehaltes gäbe. «Kampagnen für weniger Zuckerkonsum halte ich für weniger effektiv.» Demente Menschen liegen ihr am Herzen. Ungeklärt bleibt die Finanzierung deren Betreuung und Pflege. Auch im Palliativbereich gibt es Finanzierungslücken. Zentral finde ich, dass die Pflegeinitiative umgesetzt wird», sagt sie. Die Situation in der Pflege sei verheerend.
Caroline Leutwiler
Lade Fotos..