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Geschäftsführer Martin Uster (l.) und Braumeister Urs Rüegg vor der neuen Entalkoholisierungsanlage. Foto: as
Die Brauerei Baar hat die Pandemiezeit gut überstanden. Jetzt will Geschäftsführer Martin Uster wieder investieren – in Nachhaltigkeit und ein neues Geschäftsfeld.
«Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», sagt Geschäftsführer Martin Uster, «wir hatten über die ganze Pandemiezeit zwar einen Umsatzeinbruch von 20 Prozent, aber wir brauchten – und wollten – keine Unterstützungskredite und wir mussten auch niemanden entlassen, dank der Kurzarbeitsregelung des Bundes, die uns finanziell sehr entgegen kam.» Seit die Corona-Massnahmen im Frühling aufgehoben wurden, zieht das Geschäft wieder an. Jetzt sei es an der Zeit, wieder zu investieren.
«Alkoholfreie Biere machen mittlerweile gegen 5 Prozent des Gesamtbiermarkts aus», sagt Martin Uster. Die Brauerei Baar habe zwar ein alkoholfreies Bier im Angebot, dieses werde aber in Schaffhausen und nicht in der eigenen Fabrik hergestellt. «Und in den letzten drei Jahren hat sich der Verkauf verdoppelt, jetzt wollen wir auch diese Produktion zu uns nach Hause holen.» Das Familienunternehmen hat darum eine Entalkoholisierungsanlage gekauft. Zurzeit werde noch an der richtigen Rezeptur getüftelt, aber spätestens im Herbst werde es ein neues alkoholfreies Braui-Bier geben, verspricht Uster. Dabei überlege man sich, gleich zwei Sorten herauszubringen: ein helles Lager und ein Amber. Zudem könne die neue Anlage auch anderen Brauereien zum Entalkoholisieren angeboten werden, sagt Uster. «Wir haben bereits mehrere entsprechende Anfragen erhalten.»
Für die Familie Uster ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema. Bereits heute werden etwa 30 Prozent des Stromverbrauchs durch Solarzellen auf den Brauerei-Dächern gedeckt. Nun investiert das Unternehmen in eine neue Dampfkesselheizanlage. «Damit erhoffen wir uns, die Energiekosten nochmals um 20 Prozent zu senken. Ausserdem können wir so unseren CO₂-Ausstoss mit der Verbrennung von Holzpellets um 300 Tonnen pro Jahr senken», sagt Martin Uster. Die Investition von zirka 1,5 Millionen Franken sei zwar nicht ohne, werde sich längerfristig aber sicher rechnen. Ein weiteres Projekt, das ansteht, ist die Lancierung eines neuen Sommerbiers. Es wird das offizielle Bier des ZugFäscht Anfang September sein, bei dem sämtliche Gemeinden des Kantons das 125-Jahr-Jubiläum des Bahnknotens Zug feiern. «Es heisst», sagt Martin Uster, «wie könnte es anders sein», und lacht laut heraus: «ZugBier!». Das neue Sommerbier kommt bereits Mitte Juni in den Verkauf. «Es ist ein Mehrkornbier, ein leichtes spritziges Sommer-Lagerbier», sagt Uster.
Die Brauerei Baar ist auf gutem Weg, davon ist Geschäftsführer Uster überzeugt. Bestätigung erhielt er erst kürzlich an den Swiss Beer Awards. Das «Hopfemandli 1862 Original» wurde zum drittbesten Lagerbier der Schweiz gekürt. «Auf diese Auszeichnung sind wir besonders stolz», sagt Martin Uster. «Denn Lagerbiere sind die beliebtesten und meistverkauften Biere in der Schweiz. Wer hier ganz vorne mit dabei ist, hat etwas richtig gemacht.»
Andy Stauber
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